Cerlowa-Stiftung bedachte die Städte Konstanz und Saulgau zu gleichen Teilen
Millionenerbe für Inklusionsprojekt

Rathaus Konstanz | Foto: Die Stadt Konstanz kann sich über eine Schenkung über eine Million Euro freuen. swb-Bild: kn touristik
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Konstanz. Die wohltätige Cerlowa-Stiftung des Carl O. Walser mit Sitz in Vaduz (Liechtenstein) hat der Stadt Konstanz eine Million Euro vermacht. Der Rat hat in seiner Sitzung am Donnerstag die Annahme der Schenkung formell beschlossen.

Die Mittel sollen nach dem Willen des Gemeinderats über die nächsten zehn Jahre verteilt für die Verbesserung der Inklusion in der Stadt verwendet werden. Über den Einsatz der Mittel wird der Behindertenbeauftrage Stephan Grumbt in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gremien beraten. Nach drei Jahren wird dem Rat eine erste Zwischenbilanz vorgelegt, so der weitere Beschluss.

Der Konstanzer Rat beschloss den Konstanzer Aktionsplan „Unser Weg in eine inklusive Gesellschaft" bereits am 24. November 2016. Der Aktionsplan dient als Orientierungshilfe und Handlungsanleitung zur Realisierung einer inklusiven Stadtgesellschaft. Er basiert auf der Erklärung „Die Stadt und die Behinderten" von Barcelona, der die Stadt im Mai 2008 beigetreten ist. Die nun angenommene Schenkung hilft der Stadt ganz wesentlich dabei, viele der Vorhaben dieses Plans umzusetzen.

Der verstorbene Stifter wurde am 19. August 1888 in Bad Saulgau geboren, wuchs dort auf. In Bad Saulgau betrieben Walsers Eltern eine Weinstube. Carl Walser machte eine Lehre zum Hotelkaufmann und war viele Jahre in den ersten Hotels der europäischen Metropolen beschäftigt, zuletzt als Empfangschef und Direktor des Intercontinental in München. Von 1931 bis 1943 war er in Konstanz als selbständiger Kaufmann tätig. Da die Geschäfte nicht sehr gut liefen, stellte er das Unternehmen 1943 aus Warenmangel ein und arbeite fortan beim Wirtschaftsamt des Landkreises Konstanz. Im April 1944 wurde er aus gesundheitlichen Gründen endgültig vom Wehrdienst zurückgestellt. Politisch aktiv war Walser weder vor noch nach 1933. Am 21. Oktober 1974 starb Carl Walser in Konstanz.

Es war die Förderung wohltätiger Zwecke, die Carl O. Walser im Sinn hatte, als er 1970 verfügte, dass 40 Jahre nach seinem Tod die Städte Konstanz und Bad Saulgau zu je 50 Prozent an den Vermögenswerten seiner Stiftung begünstigt werden.1969 hatte er in Liechtenstein die Cerlowa Stiftung gegründet, die 1974 mit seinem Tode gemeinnützig wurde. Seit 2010 ist die Stiftung in das Handelsregister von Liechtenstein eingetragen. Die Vermögenswerte der Stiftung bestehen in einem Bankkonto, das einen Betrag von etwa 2 Millionen Euro aufweist.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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