Gewinner des Fotowettbewerbs von Dandler und WOCHENBLATT »Traumgärten« gekürt
Mein Garten ist meine Burg
Kreis Konstanz (sw). Der Biber ist ein Segen, der Biber ist ein Fluch. Kein Widerspruch. Der Fluss Biber, der an ihrem Garten vorbeifließt, gibt ihrem Anwesen zusätzliches Flair. Doch der Biber, das Tier, hat schon großen Schaden in dem idyllischen Blumenparadies zwischen Büßlingen und Beuren angerichtet. Dennoch: Lucia Jäckle aus Tengen hat, unterstützt von ihrem Mann Alfons, einen grünen Daumen und ein Händchen für alles Blühende. Daher hat eine Fotografie ihres 450 Quadratmeter und neun mal 50 Meter großen Grundstücks den ersten Platz beim Fotowettbewerb des Stockacher Facheinzelhandels Dandler und des WOCHENBLATTs gewonnen - Gartenmöbel im Wert von 1.000 Euro.
Unter der Überschrift »Traumgärten 2014« wurden 172 Aufnahmen eingesandt, aus denen eine vierköpfige Jury die drei Siegerbilder auswählte. Sie trafen sich zur Gewinnübergabe bei Dandler, nur der Drittplatzierte, Uwe Schaffer aus Allensbach, war zu dem Termin verhindert
Für Gottfried Blum aus Radolfzell, den Zweitplatzierten und Gewinner einer Grillparty mit Markus Häulser vom Stockacher »Aach-Center«, ist sein Garten mehr als nur ein Garten: Hier kann er seine Sammelleidenschaft ausleben und seine Absage an die Wegwerfgesellschaft verwirklichen. Viele Dinge, die auf dem Abfall landen, verwendet er stilvoll in seinem Garten: Teile aus einer abgerissenen Mühle dienen als Bogen für Rosen. Lampenmasten, Straßenlaternen, Eisenbahnschwellen - alles hat er blumig eingefügt.
Sogar Steine, die früher die Altstadt von Radolfzell prägten, hat er aus Kies und Schutt ausgegraben und in sein botanisches Paradies eingefügt. Wenn er von Wochenendausflügen zurückkommt, erklärt Ehefrau Edeltraud Blum, hat er den Kofferraum voller Wurzeln, Samen und Sachen für den Garten. Durch das 1.200 Quadratmeter große Grundstück mit dem 800 Quadratmeter großen Garten bietet er sogar Führungen an.
Auch für Lucia Jäckle ist der Garten nicht nur Anschauungsobjekt: Er wird rege genutzt - auch von spielenden Nachbarskindern. Ihr Grundstück ist etwa 700 Meter vom Wohnhaus entfernt, war 2004 noch ein Kartoffelacker, ist umgeben von Feldern, und in liebevoller Kleinarbeit hat sie dem trockenen Boden ein Blumeneldorado abgetrotzt. Jeden Tag erlebt sie etwas Schönes, erklärt sie: Eine Blüte geht auf, etwas Neues wächst. Und es gibt viele Begegnungen, ergänzt ihr Mann: Man kommt mit Passanten ins Gespräch. Das kennt auch Ehepaar Blum. Ein Radfahrer fuhr am Garten vorbei, hielt plötzlich an, drehte um und kehrte zurück. Rosenduft war ihm in die Nase gestiegen...
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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