Konziljubiläum mit „Jahr der Religionen“ in 2017
Martini im ganz im Zeichen der Papstwahl

Der Grundriss einer Konizliarszelle wurde zur Medienkonferenz im Konzilsgebäude aufgegeklebt | Foto: Der Grundriss einer Konizliarszelle wurde zur Medienkonferenz im Konzilsgebäude aufgegeklebt, zum Jubiläum der Papstwahl sollen Zellen nachkonstruiert werden. swb-Bild: of
  • Der Grundriss einer Konizliarszelle wurde zur Medienkonferenz im Konzilsgebäude aufgegeklebt
  • Foto: Der Grundriss einer Konizliarszelle wurde zur Medienkonferenz im Konzilsgebäude aufgegeklebt, zum Jubiläum der Papstwahl sollen Zellen nachkonstruiert werden. swb-Bild: of
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Konstanz (of). Es ist schon das 4. Jahr des großen Jubiläums „600 Jahre Konstanzer Konzil“ das im kommenden Jahr für die Würdigung der einzig jemals nördlich der Alpen durchgeführt steht, die aus heutiger wie damaliger Sicht nicht als unbedingt legitimiert anzusehen ist. Sie fand am 11. November 1417 statt, schon nach etwas mehr als drei Tagen an Wahlgängen, vielleicht sogar genau um 11 Uhr konnte mit Papst Martin V. der neue Kirchenführer präsentiert werden, welcher die Kirche wieder vereinen sollte, wie Henry Gerlach im Rahmen der Pressekonferenz zum Start in dieses Jubiläumsjahrs bemerkte, dass unter dem Titel „Jahr der Religionen“ steht.

Für Mathias Trennert-Helwig, der seitens des Dekanats Konstanz das Konziljubiläum begleitet, gibt es zu dieser Wahl eben schon noch viele Fragen, zumal diese Wahl als historischer Höhepunkt des Konzils ein Schisma beenden sollte, nämlich dass es zu dieser Zeit ja drei amtierende Päpste gab, und zudem einer dieser Päpste, Johannes XXIII, nach seiner Flucht aus Konstanz im Mai 1415 abgesetzt wurde. Durch letzteren strahlt das Konziljubiläum auch bis nach Mannheim aus:

Der 600. Jahrestag der Papstwahl wird am 11. November 2017 als Höhepunkt des 4. Jubiläumsjahrs mit einer Prozession durch die Stadt und einem ökumenischen Gottesdienst gefeiert werden, bei der im Konzil selbst die Situation von damals wieder „auferstehen“ soll. Im Gottesdienst eingebettet ist die Uraufführung eines Konziloratoriums von Prof. Bernd Konrad. Dazu gehört auch, weil der Papst schließlich Martin hieß, ein gigantischer Martinsumzug in der Stadt mit möglichst vielen Kindern aus der Stadt und Region.

„Die Papstwahl ist ein Teil unserer Geschichte“, bekannte die evangelische Dekanin Hiltrud Schneider-Cimbal, denn die Reformation startete ja in Deutschland durch Martin Luther fast genau 100 Jahre später. Freilich habe eben die Papstwahl die damaligen Probleme eben nicht lösen können, was mit der Reformation dann aufgegriffen wurde.

Ralf Haas will ein Planspiel unter dem Motto „Papstwahl 2.0“ vom 27. April bis 1. Mai im Konzil mit jungen Menschen durchführen, welches diese Wahl nicht nachstellt, sondern auch neue Lösungen bieten könnte. Jugendliche aus ganz Europa sollen dafür zusammen kommen. Das „Jahr der Religionen“ ist Anlass für ein großes Kunstprojekt unter dem Titel „Spirit“, das durch den Kunstfonds Konzil bereits ab dem 14. Januar startet. Die Oper „La Juive“ wird an mehreren historischen Orten der Stadt unter Federführung des Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz vom 7. Bis 23. Juli aufgeführt.

Volkshochschule begleitet das Jahr mit sehr vielen Veranstaltungen, vom Kochkurs bis zum Thema „Frau und Religionen“ und einer „Tafelrunde“ bei es authentisch Gerichte aus dem Kochbuch des Kochs von Papst Martin geben solle, wie Dorothea Jacobs-Krahnen, ankündigte.

Niklas Dörr, Generalsekretär der Bundesvereinigung deutscher Chorverbände, kündigte an, das am 26. März die deutschen Tage der Chor- und Orchestermusik in Konstanz stattfinden werden im Rahmen des Jubiläumsjahrs. Der Sender SWR2 kündigte an, dass man im September ein Musikfestival über „Popes and Antipopes“ der europäischen Musikavantgarde geben werde ab dem 21. September. Die Handwerkskammer wird ab 22. Mai wiederum Konstanz zur historischen „HandWerkStadt“ verwandeln für eine Woche – mit abschließendem Abendmarkt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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