24-Jähriger Jurist will politisch Zeichen setzen
Linke nominieren Simon Pschorr als Bundestagskandidat
Konstanz. Simon Pschorr wird für die DIE LINKE im Kreis Konstanz in den Bundestagswahlkampf ziehen, das gab der Kreisverband aktuell per Medienmitteilung bekannt.
Der Kreisverband der Partei hat den 24-jährigen Juristen bei der Nominierungsversammlung am 16. November in Konstanz ohne Gegenstimmen bei zwei Enthaltungen zum Kandidaten für den Wahlkreis 287 gewählt. Zuvor hatte der Kreisvorstand der Partei Pschorr, der schon zu den Landtagswahlen im Wahlkreis Konstanz angetreten war, den Parteimitgliedern einstimmig als Bundestagskandidat empfohlen.
In seiner Bewerbungsrede vor rund 25 Mitgliedern im Versammlungssaal der „Neuen Arbeit“ in der Chérisy kritisierte Simon Pschorr unter anderem die Außenpolitik der großen Koalition scharf. Aktueller „Trend“ bei Regierungspolitikern sei es, „die deutsche Verantwortung in der Welt anzumahnen“. Merkel, von der Leyen, Steinmeier und Co verstünden darunter aber vor allem „ein offensives Auftreten Deutschlands in militärischen Fragen“. Pschorr weiter: „Anstatt sich für weltweiten Frieden einzusetzen schwebt ihnen vor, sich mit der Bundeswehr gewaltsam in weltweite Konflikte einzumischen.“
Die Verantwortung für die Folgen dieser Interventionspolitik – Hunger, Armut, Instabilität und unweigerlich Flucht – wolle man hingegen nicht übernehmen, so der Linke-Kandidat. „Stattdessen sind dann Mauern, Zäune und krumme Geschäfte mit Erdogan auf der Tagesordnung.“
Auch innenpolitisch lasse die Politik der „Großkoalitionäre“ Verantwortung gegenüber den „Schwachen der Gesellschaft“ vermissen. Die Folge sei der zu beobachtende Aufwind für rechte Hetzer: „Dort, wo das Prinzip Eigenverantwortung die soziale Sicherung ersetzt, wählen abgehängte und ausgegrenzte Bürgerinnen und Bürger die Verantwortungslosen von der AfD.“ Dagegen will sich Simon Pschorr im Wahlkampf stark machen, für eine Politik, die auf gesellschaftliche Solidarität und soziale Gerechtigkeit setzt: „Eine faire Rente, einen hohen Mindestlohn und eine sanktionslose Grundsicherung.“
In einer Mitgliederversammlung vor der Nominierung wurde zudem beschlossen, den Vorstand des Kreisverbands angesichts der bevorstehenden Herausforderungen aufzustocken.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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