Appell zur Resolution für geflüchteten Nigerianer mit Ausbildungsplatz
Linke Liste unterstützt Aktion „Harrison ist Konstanzer“

Linke Liste Harrison | Foto: Symbolbild Aktion »Konstanz 83«
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Konstanz. Die Linke Liste Konstanz und der Kreisvorstand der Partei DIE LINKE unterstützen die Kampagne „Harrison ist Konstanzer“. Das Café Mondial, der Verein „83 integriert“ und zahlreiche Konstanzer Bürger*innen setzen sich mit ihr dafür ein, dass Harrison Eijke Chukwu eine Ausbildungsduldung erhält. Bereits im Juli letzten Jahres hatte die Linke im Kreistag den dann einstimmig angenommenen Antrag eingebracht, Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit - unabhängig von ihren Herkunftsländern - ein Bleiberecht zu erteilen.
Der gebürtige Nigerianer war 2010 schwer traumatisiert aus seinem Herkunftsland geflohen – vor gewalttätigen Auseinandersetzungen in seiner Heimatregion, in deren Verlauf er unter anderem Zeuge der Ermordung des jüngeren Bruders und seines damaligen Arbeitgebers werden musste.

Trotzdem haben ihm die deutschen Behörden das Recht auf Asyl verweigert. Nach Jahren, in denen das Damoklesschwert der Abschiebung über dem Geduldeten schwebte, will ihn das Regierungspräsidium Karlsruhe nun endgültig nach Nigeria zurückschaffen lassen. Dass dort immer noch ein blutiger Bürgerkrieg zwischen islamistischer Boko-Haram Miliz und der Regierung tobt, schert die Verantwortlichen nicht. findet Jürgen Geiger als Vertreter der Linken Liste in Konstanz.

Es sei beschämend, dass selbst um eine solche Ausbildungsduldung gekämpft werden müsse, um die Abschiebung in ein vom Bürgerkrieg gebeuteltes Land zu verhindern, obwohl die Zusage eines Arbeitgebers für eine Ausbildungsstelle vorliege. Der Fall zeige einmal mehr, dass das Asylrecht des Grundgesetzes zu einem Instrument deformiert worden sei mit dem die herrschenden Menschen loswerden wollen, die sie aus zynischen politischen und wirtschaftlichen Erwägungen als unerwünscht deklarierten. Das jüngst im Bundestag verabschiedete sogenannte Migrationspaket lege davon neuerlich Zeugnis ab: Noch mehr Schikanen gegen Geflüchtete, existenzgefährdende Leistungskürzungen, Abschiebehaft in Gefängnissen, und anderes mehr.
Harrison Eijke Chukwu habe allen Steinen zum Trotz, die ihm behördlicherseits in den Weg gelegt wurden, seinen Platz in der Stadt gefunden. Er sei heute ein von vielen geschätzter Kollege und Freund und zudem ein wichtiger Mitarbeiter im Team des Café Mondial. »Dass er nach fast neun Jahren nun in ein Land abgeschoben werden soll, in dem Entführung, Verfolgung und Mord immer noch Alltag sind, dürfen wir nicht zulassen. Die Linke Liste und der Kreisvorstand der Linken bittet die KonstanzerInnen deshalb dringend, die Petition für eine Ausbildungsduldung zu unterschreiben und auch im Freundes- und Kollegenkreis dafür zu werben«, so Jürgen Geiger: „Harrison ist Konstanzer“ und muss deshalb bleiben.«

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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