HTWG baut Internationalisierung weiter aus
„Krisenzeit macht Bedarf an interkultureller Kompetenz deutlich“
Konstanz. Ein neues Förderprogramm unterstützt Internationalisierungskompetenzen in Forschung, Lehre und Verwaltung sowie den weiteren Ausbau von Angeboten für Studierende. Die HTWG Konstanz bekommt in diesem Rahmen 380.000 Euro für Projekt „Global Get-Together“, konnte nun informiert werden.
Neue Hochschulkooperationen weltweit, die Vertiefung internationaler Zusammenarbeit in Lehre und Forschung und auch die Ausbildung sprachlicher und interkultureller Kompetenzen in der Verwaltung sind Ziele des Projekts „Global Get-Together“ an der HTWG Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt die Internationalisierungsmaßnahmen der Hochschule mit einer Projektlaufzeit von zwei Jahren mit 377.459 Euro.
Damit konnte die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) erneut mit einem Konzept im DAAD-Förderprogramm „HAW.International“ überzeugen. Schon in den zurückliegenden vier Jahren hat der DAAD die Internationalisierungsmaßnahmen der HTWG mit knapp einer Million Euro unterstützt. Im Zuge dessen konnte zum Beispiel der Studiengang „Internationales Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik“ ins Leben gerufen werden, der unter anderem Doppelabschlüsse sowohl an der HTWG als auch an ausländischen Hochschulen ermöglicht und eine Wegbereiter-Funktion für ähnliche Studiengänge erfüllt.
Projektleiterin Katrin Klodt-Bussmann, Vizepräsidentin Wissenschaftliche Weiterbildung und Internationales, freut sich über die weitere Förderung: „Der akademische Austausch und die Vorbereitung unserer Studierenden auf einen globalen Arbeitsmarkt ist aus meiner Sicht wichtiger denn je, um politischen Krisen vorzubeugen und länderübergreifende Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen.“
Ausbau der internationalen Hochschulkooperationen
Mit „Global Get-Together“ stellt die Hochschule Konstanz ihre Internationalisierungsmaßnahmen noch breiter auf: So sollen weitere Hochschulkooperationen innerhalb Europas begründet werden, um unter anderem dem Wunsch der Studierenden nach nachhaltigen Anreisemöglichkeiten entgegenzukommen. „In Zeiten geopolitischer Veränderungen und vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs hat die Stärkung eines gemeinsamen Europas auch auf Hochschulebene weiter an Bedeutung gewonnen“, betont die Vizepräsidentin. Hochschulkooperationen sind aber auch in den USA und in Australien bereits avisiert. Bestehende Kooperationen in Asien sollen konsolidiert werden. Diese wiederum schaffen Synergien in der Zusammenarbeit mit Australien, wo Hochschulen ebenfalls stark in Asien vernetzt sind. „Trotz relevanter Bedenken in Bezug auf Nachhaltigkeit wäre eine Einschränkung auf neue Projekte im europäischen Raum angesichts der politischen Weltlage nicht ausreichend“, so die Vizepräsidentin. Schließlich sollten die Studierenden als zukünftige Verantwortungsträger auf die wirtschaftlichen, politischen und vor allem allgegenwärtigen interkulturellen Herausforderungen im globalen Kontext adäquat vorbereitet werden.
Die vertiefte Zusammenarbeit erfolgt – wie auch bei den bereits bestehenden Partnerschaften - nicht nur mit ausgewählten Partnern in der Wissenschaft. Vielmehr werde sowohl an Orten der Kooperationshochschulen als auch lokal das Netzwerk mit der Wirtschaft ausgebaut, um auch im internationalen Kontext die Praxisorientierung und entsprechende Berufsbefähigung zu gewährleisten.
Internationalisation @home
Große Bedeutung misst die Hochschule im aktuellen Projekt der „Internationalisation@home“ (Internationalisierung Zuhause) bei. Mit vielgestaltigen Maßnahmen will sie die Hochschule für internationale Studierende attraktiver gestalten und damit auch Studierenden den Erwerb sprachlicher und interkultureller Kompetenzen ermöglichen, die nicht die Möglichkeit für einen längeren Auslandsaufenthalt haben (z.B. aus finanziellen, familiären oder gesundheitlichen Gründen). Dank der geplanten Maßnahmen innerhalb der Digitalisierungsstrategie für die Lehre wird zudem die (online-)Integration von Lehrenden und Teilnehmern ausländischer Hochschulen in Lehrveranstaltungen der HTWG erleichtert.
Internationale Studierende sollen noch besser in den Hochschulalltag eingebunden werden, um ihre individuellen Kontakte zu HTWG-Studierenden im Sinne einer karriereorientierten Vernetzung zu vertiefen. „Dies dient zugleich der Verbesserung der Betreuung der Incomings und fördert die Willkommenskultur an der HTWG. Zudem wird die internationale Kompetenz der Vollzeitstudierenden erhöht, indem sie als Vorbereitung für Auslandsaufenthalt, Beruf und Praxis Kommunikation und Austausch mit anderen Kulturen und Akteuren erlernen und erproben können“, sagt Verena Gründler, Leiterin des Akademischen Auslandsamts. Darüber hinaus sollen Incomings und internationale Vollzeitstudierende mit HTWG-Studierenden und Dozenten sowie mit der Verwaltung vernetzt werden – auf niederschwellige Weise in einem Café International.
Hochschulweite Zusammenarbeit der Internationalisierungsakteure
Angestrebt wird ein hochschulweites und spürbares Global Get-Together. „Es ist toll zu sehen, dass der Internationalisierungsgedanke in allen Statusgruppen und auf verschiedenen Ebenen der Hochschule gelebt wird“, sagt Auslandsamtsleiterin Verena Gründler. Sie freut sich darauf, mit „Global Get-Together“ den Akteuren der Internationalisierung weitere Vernetzungs- und Unterstützungsmöglichkeiten anbieten zu können und so die Internationalisierungsmaßnahmen voranzubringen. Internationalisierung sei in erheblichem Maße von der Mitarbeit und Unterstützung aller Ebenen der Hochschule abhängig. Hierzu schafft das Projekt Austauschmöglichkeiten nicht nur für Studierende, sondern auch für Dozenten und Mitarbeiter. „Unseres Erachtens ist die eigene Erfahrung sowie der entsprechende gegenseitige Erfahrungsaustausch maßgeblich für die entsprechende Motivation zur Umsetzung des aktiven Lebens und Erlebens der Internationalisierung“, so Vizepräsidentin Klodt-Bußmann.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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