Bald beginnt wieder die Schule
Kreisverkehrswacht ermahnt Autofahrer zu Vorsicht und Rücksicht
Kreis Konstanz. Am Montag gehen in Baden-Württemberg die Schulferien zu Ende. Damit beginnt für rund 3.200 Kinder im Landkreis Konstanz ein neuer Lebensabschnitt – sie gehen dann ab Montag, 11. September 2023, zur Schule, erinnert die Kreisverkehrswacht, die in den Orten mit Schulstandorten wieder ihre großformatigen Banner anbringt, um damit die Autofahrer an die veränderte Situation zu erinnern.
Schulanfänger sind auch Verkehrsanfänger. Weil sie aufgrund ihres Alters und Entwicklungsstandes im Straßenverkehr zu den schwachen Verkehrsteilnehmern gehören, widmen ihnen nicht nur ihre Eltern, sondern auch die Polizei und die Verkehrswachten besondere Aufmerksamkeit.
ABC-Schützen haben auch im Straßenverkehr nur „Anfängerkenntnisse“ und kennen viele Verkehrsregeln noch nicht. Trotz des intensiven Trainings mit der Präventionsstelle der Polizei oder mit den Moderatoren der Kreisverkehrswacht Konstanz Hegau ist es dennoch wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern beim „Schulwegtraining“ erklären, was sie im Straßenverkehr zu beachten haben. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen erfordert.
Dirk Vairo (Moderator für Kinder im Straßenverkehr), Vorstandmitglied der Kreisverkehrswacht Konstanz- Hegau erklärt: „Kinder haben im Straßenverkehr eine andere Wahrnehmung als Erwachsende oder ältere Kinder! Es braucht seine Zeit, bis sie Verkehrssituationen erfassen und ihr Verhalten darauf abstimmen können. Sie brauchen viel Übung auf ihrem Weg zur Schule, damit sie sicher unterwegs sind. Eltern dürfen diese Aufgabe nicht unterschätzen. Die Kreisverkehrswacht möchte mit ihren Tipps und ihren Maßnahmen dazu beitragen, dass sich die Zahl der im öffentlichen Straßenverkehr zugetragenen Schulwegunfälle reduziert. Unser aller Ziel muss sein, dass kein Kind auf dem Weg zur oder von der Schule verunglückt!“
Die Kreisverkehrswacht Konstanz- Hegau e.V. startet mit der Unterstützung der Kommunen deshalb wiederum zum Schuljahresbeginn die Schulanfangsaktion „Bitte langsam! Schule hat begonnen!“ Mit leuchtend-gelben Spannbändern in unmittelbarer Nähe von Schulen sollen vor allem Autofahrer an eine vorausschauende und rücksichtsvolle Fahrweise erinnert werden. So kann jeder Verkehrsteilnehmer seinen Beitrag zur Unfallverhütung beitragen.
Anlässlich des Schulbeginns gibt es von der Kreisverkehrswacht Konstanz- Hegau e.V. Tipps zum sicheren Schulweg:
- Ermitteln Sie den sichersten Weg zur Schule. Der sicherste Weg ist aber nicht immer der kürzeste Weg.
- Gehen Sie den Schulweg mehrfach gemeinsam mit Ihrem Kind.
- Besprechen Sie dabei die Gefahrenpunkte auf dem Weg und erklären Sie Ihrem Kind, dass es die Straße nur an gesicherten Stellen überqueren darf, also an Ampeln oder Zebrastreifen.
- Üben Sie mit ihnen, wie sie sich an diesen Stellen richtig verhalten müssen und erklären Sie auch warum.
- Rollentausch: Lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen. Dabei soll es Ihnen erklären, was es sieht und was es deshalb tun möchte.
- Begleiten Sie Ihr Kind am Anfang auf dem Schulweg und prüfen Sie nach einer gewissen Zeit, ob Ihr Kind den empfohlenen Weg benutzt und ob es noch aufmerksam ist und Ihre Ratschläge beherzigt. Sollte Ihr Kind den Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln benutzten, üben Sie auch hier das richtige Verhalten – an der Bushaltestelle, beim Ein- und Aussteigen und auch im Bus selbst.
Wichtig ist hierbei auch: “Vorbild sein“
„Gehen Sie selbst nicht bei Rot über die Ampel, weil Sie es zum Beispiel eilig haben. Auch sollte Ihr Kind nicht dabei sein - andere Kinder könnten Sie dennoch sehen und das nachahmen. Tragen Sie beim Radfahren auch einen Helm und schnallen Sie sich beim Autofahren selbst immer an“, so Dirk Vario. "Besser ist, den Tag harmonisch und ohne Eile zu beginnen. Emotionaler Stress oder Zeitdruck wirken sich negativ auf die Aufmerksamkeit eines Kindes aus, auch im Straßenverkehr, weiß der Verkehrsexperte.
Eltern-Taxis bleiben ein Problem
Leider habe die Vergangenheit gezeigt, dass sich die Problematik „Elterntaxi“ noch immer nicht entspannt hat, bemerkt die Verkehrswacht in ihrer Mitteilung. Das teilweise undisziplinierte Verhalten der „Eltern-Taxis“, die auf dem Gehweg wenden, im absoluten Halteverbot parken oder gar gegen die Fahrtrichtung fahren ist aus sich der Verkehrsschützer egoistisch und keineswegs verantwortungsbewusst. "Bitte helfen Sie mit Ihrer korrekten Fahrweise zur Entspannung dieser Problematik bei. Die Schulen, aber besonders Ihre Kinder werden es Ihnen danken."
Die Kreisverkehrswacht hatte auch in den vergangenen Jahren immer wieder darüber berichtet. Mit “Elterntaxis“ werden die Kleinen von ihren – oft besorgten und oft gestressten – Eltern zur Schule gebracht und bis unmittelbar vor den Eingang gefahren. Das habe letztlich zur Folge, dass sich vor den Schulen teilweise „chaotische Szenen“ abspielen. Das sei ein falsches und teilweise rücksichtloses Verhalten der Verantwortlichen. Darum sollten sich die Eltern von Schulanfänger neben einem Schulwegeplan auch ausreichend Informationen über spezielle Zonen zum Ein- und Aussteigen ihrer Schulkinder erhalten.
Ein „Elterntaxi“ sollte auch nur im Ausnahmefall zum Einsatz kommen, meint die Verkehrswacht. Es hemme Schulkinder in ihrer Entwicklung und verringere oder erschwere zumindest die Möglichkeit, selbständig zu werden.
Die Vorstandschaft der Kreisverkehrswacht Konstanz Hegau e.V. appelliert deshalb an die Vernunft der Erwachsenen, Verantwortlichen und Eltern. Somit könne dem allmorgendliche Stau vor Schulen durch „Elterntaxis“ begegnet werden. Ein weiterer Schritt wären dann leider Sanktionsmaßnahmen, wie beispielsweise bei fehlerhaftem Verhalten mit dem Fahrzeug Verwarnungsgelder zu verhängen.
"Zu Fuß zur Schule zu gehen ist günstig, zudem gesund und trägt dazu bei, dass die Kinder selbständig werden", so die Verkehrswacht im Landkreis die dabei auch allen „ABC“-Schützen einen unfallfreien Schulweg wünscht, und einen guten, erfolgreichen Schulstart!
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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