Das Konzept »creative.together« wird mit Förderung für sechs Jahre und vielleicht 90 Millionen Euro honoriert
Konstanz bleibt im Club der Exzellenz-Universitäten
Konstanz. Erfolg in allen Förderlinien der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder: Nach der Bewilligung ihrer beiden Exzellenzcluster im September 2018 ist die Universität Konstanz nun auch erneut eine von elf Exzellenzuniversitäten bzw. -verbünden in Deutschland. Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat (WR) heute bekanntgaben, haben die Mitglieder der Exzellenzkommission aus Wissenschaft und Politik den Antrag der Universität Konstanz für eine Förderung ausgewählt. Somit wird das Konzept »Universität Konstanz – creative.together« in den kommenden sieben Jahren im Rahmen der Förderlinie Exzellenzuniversitäten der Exzellenzstrategie finanziert. Bundesweit sind nur sechs Universitäten durchgängig seit 2007 Exzellenzuniversität. Die Information über die genaue Fördersumme werden die Universitäten in den kommenden Wochen erhalten, beantragt hat die Universität Konstanz 15 Millionen Euro pro Jahr.
„Dies ist ein historischer Tag für die Universität Konstanz. Wir freuen uns über alle Maßen und sind sehr stolz, dass wir mit unserer Strategie und unserer Leistung erneut überzeugen konnten“, sagt Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Konstanz. „Wir feiern heute einen Erfolg, den wir unserer Kultur der Kreativität und unserem Miteinander an der Universität zu verdanken haben. Nach 2007 und 2012 auch in der dritten Runde des Wettbewerbs als Exzellenzuniversität ausgewählt worden zu sein, zeigt die Leistungsstärke und das internationale Niveau, das die Universität Konstanz in ihrem jungen Alter bereits erreicht hat“, so Krieglstein weiter.
Die Gratulanten aus der Politik waren rasch zur Stelle: »Eine großartige Nachricht für Konstanz und unsere Region und die verdiente Auszeichnung der herausragenden Leistungen der Mitglieder der Universität. Ihr Verdienst ist es, dass Konstanz sich damit nun an der Spitze dauerhaft etabliert hat«, so MdB Andreas Jung (CDU). „Die Universität Konstanz darf sich nun zum wiederholten Male Exzellenzuni nennen. Dieser Titel unterstreicht, wie gut aufgestellt unsere Uni in Konstanz ist. Lehre und Forschung gehen Hand in Hand. An der Universität Konstanz werden nicht nur die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von morgen ausgebildet, sondern Forschung auf hohem Niveau betrieben und Fragestellungen interdisziplinär angegangen. Das zahlt sich aus,«, so Nese Erikli, Grüne Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Konstanz.
Die Universität Konstanz wird seit 2007 mit ihrem Zukunftskonzept in der Exzellenzinitiative gefördert. Das neue Konzept „creative.together“ baut auf der bisherigen Strategie der Universität auf und entwickelt ihre „Kultur der Kreativität“ systematisch weiter. Als junge Campus- und Reformuniversität positioniert sich die Universität Konstanz als Denkwerkstatt und Begegnungsort für wissenschaftlichen Austausch. Durch intensive Kommunikation und ein gelebtes Miteinander nach innen und außen erschließt sie ihr kreatives Potenzial und setzt dies gewinnbringend für die gesamte Universität ein: Zur Förderung von Forschung und Lehre auf höchstem Niveau, zur Weiterentwicklung ihrer hochprofessionellen wissenschaftsunterstützenden Dienste sowie für den Austausch mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
Dabei stehen drei Schlüsselvorhaben im Mittelpunkt der Konstanzer Strategie:
1. Als Vorreiter für Nachwuchsförderung ermöglicht das Zukunftskolleg die selbstständige Forschung in einer internationalen, generationsübergreifenden und interdisziplinären Gemeinschaft. Diese Vorzeigeeinrichtung der Universität Konstanz für die Phase zwischen Promotion und erster Professur wird im Rahmen der Exzellenzstrategie weiter ausgebaut. Die Einführung eines neuen „Synergy Fellowship Programme“ wird es zwei Forschenden aus unterschiedlichen Forschungsgebieten ermöglichen, in besonderer Form gemeinsam gefördert zu werden. Im Rahmen der Zukunftskolleg-Professur erhalten ERC Starting Grant-Preisträgerinnen und -Preisträger ein Research Fellowship in Kombination mit einer befristeten Professur. Des Weiteren wird das Zukunftskolleg zukünftig Fellowships anbieten, um vermehrt herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Afrika, Asien und Lateinamerika in das Zukunftskolleg einzuladen.
2. Mit der E-Science-Strategie werden herausragende Daten- und Informationsinfrastruktur, moderne Arbeits- und Lernumgebungen sowie optimierte Workflows zur Grundlage für die Exzellenzuniversität Konstanz. Dazu zählen unter anderem: Weiterentwicklung von Forschungsdatenmanagement und Open Science, der Ausbau digitaler Lehr- und Lernumgebungen und der neue Advanced Data and Information Literacy Track zur Förderung der Daten- und Informationskompetenz von Studierenden aller Fachrichtungen.
3. Das Forum Konstanz ist die bauliche Umsetzung der Gesamtstrategie „creative.together“. Es wird Menschen und Ideen zusammenbringen und Übergänge gestalten, wie z. B. zwischen den Disziplinen, zwischen Forschung und Lehre sowie zwischen Universität und Gesellschaft. Das Konzept des Forums umfasst neben Räumen für interdisziplinäre Forschung und Core Facilities Raum für Transfer im weiten Verständnis der Universität (Kommunizieren, Beraten, Anwenden): Flächen für Veranstaltungen und weitere Formate der Wissenschaftskommunikation, ein Fab Lab, das University of Konstanz Innovation Centre sowie Platz für Ausgründungen.
Exzellenzinitiative und Exzellenzstrategie an der Universität Konstanz
Die Universität Konstanz war bereits von 2007 bis 2019 in allen drei Förderlinien der Exzellenzinitiative erfolgreich. Seit 1. Januar 2019 werden ihre beiden neuen Exzellenzcluster im Nachfolgewettbewerb Exzellenzstrategie gefördert: Das „Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ und „The Politics of Inequality: Perceptions, Participation and Policies“. Mit zwei erfolgreichen Exzellenzclustern als Voraussetzung konnte die Universität Konstanz im Dezember 2018 einen Vollantrag als Exzellenzuniversität einreichen, der nun bewilligt wurde.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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