Gesundheitsverbund: Unverantwortliches Handeln der Gewerkschaft ver.di
Klinikverbund: Minimale Notversorgung durch Streik bei den Kliniken
Konstanz, Singen. Im Rahmen der zur Zeit auf der Bundesebene laufenden Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft ver.di einzelne Bereiche in Einrichtungen des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz zum Streik aufgerufen. Der Streik soll ab Montag, 9. April, 18 Uhr bis Dienstag, 10. April, 21 Uhr dauern. Zum Streik aufgerufen hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten des OP-Bereiches und von zwei bettenführenden Abteilungen am Klinikum Konstanz, die Beschäftigten von drei bettenführenden Abteilungen am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen und die Beschäftigten einer Funktionsabteilung am Hegau-Bodensee-Klinikum Radolfzell.
Die Geschäftsführung informiert in einer Medienmitteilung darüber, dass mit Ausnahme eines OP-Bereiches am Klinikum Konstanz alle bestreikten Bereiche komplett bestreikt werden, d.h. dass in diesen Bereichen keine Patientenversorgung innerhalb des Streik-Zeitraumes stattfinden kann.
Kurzfristig einberufene interne Koordinierungsgruppen mit Vertretern der Geschäftsführung, der Ärztlichen Leitungen, der zuständigen Chefärzte der betroffenen Bereiche, der Pflegedirektion und der Personalabteilung haben unter Hochdruck alles Erforderliche veranlasst und organisiert, damit die Versorgung der Patienten gewährleistet werden kann und akute Notfälle angemessen und zeitnah versorgt werden können.
Für den OP-Bereich in Konstanz konnte mit der Gewerkschaft ver.di eine sog. Notdienstvereinbarung abgeschlossen werden, um dadurch eine durchgängige OP-Bereitschaft für Notfälle sicherzustellen. Trotzdem mussten die für Montag und Dienstag geplanten Operationen an allen Standorten großteils abgesagt oder verschoben werden. »Diese werden selbstverständlich nach dem Streik so zeitnah wie möglich wieder eingeplant«, so die Mitteilung. Die Verantwortlichen des Gesundheitsverbunds bitten die betroffenen Patienten um Entschuldigung und um Verständnis.
Die Verantwortlichen des Gesundheitsverbunds hätten noch versucht, mit der Gewerkschaft ver.di für die anderen bestreikten bettenführenden Abteilungen Mindestbesetzungsregelungen für den Streikzeitraum zu vereinbaren. Dies sei aber von der Gewerkschaft ver.di kategorisch abgelehnt worden.
Das Vorgehen der Gewerkschaft sei bezogen auf die Patientenversorgung unverantwortlich, unterstreicht die Geschäftsletiung des Gesundheitverbunds nun. Die Ärztlichen Direktoren des Klinikums Konstanz und des Hegau-Bodensee-Klinikums, Prof. Dr. Schuchmann und Prof. Dr. Hinder, befürchten, dass durch den von ver.di initiierten Streik Engpässe in der Patientenversorgung entstehen könnten. Insofern seien mit Blick auf den Streikzeitraum intern größere organisatorische Maßnahmen erforderlich, um die dann in den bestreikten Bereichen zu versorgenden Patienten in anderen Bereichen der Kliniken mitzuversorgen. »Alle Verantwortlichen des Gesundheitsverbunds sind bemüht, dass dies mit vereinten Kräften innerhalb der Kliniken gewährleistet werden wird.«
Die Geschäftsführer des Gesundheitsverbunds, Peter Fischer und Rainer Ott, erklären, dass sie großes Verständnis für die Forderungen nach besseren Arbeits- und Vergütungsbedingungen in der Gesundheits- und Krankenpflege haben und unterstützen diese. Dies dürfe jedoch nicht zu Lasten der Patienten und deren Versorgung gehen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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