Noch diese Woche soll der erste Impfstoff von Astrazeneca geliefert werden
Klinikpersonal kann geimpft werden

Symbolbild | Foto: Symbolbild: Adobe-Stock.
  • Symbolbild
  • Foto: Symbolbild: Adobe-Stock.
  • hochgeladen von Redaktion

Landkreis Konstanz. Noch immer beschäftigt der Corona-Ausbruch im Stockacher Raum die Region. Insgesamt 66 nachgewiesene Fälle mit der britischen Variante des Coronavirus haben sich im Zuge des Ausbruchs ergeben, informierte Landrat Zeno Danner am Dienstagmorgen in der Online-Pressekonferenz zur aktuellen Lage. »Wir sind nicht in einer Situation, die für uns Entspannung bedeutet«, machte er klar. Vielmehr fühle sich die Lage an wie vor ziemlich genau einem Jahr, als die ersten Corona-Fälle im Landkreis auftraten und viele Unsicherheiten mit sich brachten. So ähnlich sei es jetzt durch die Mutation wieder, auch wenn man in der Zwischenzeit schon viel dazu gelernt habe. Mit 52,4 liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aufgrund des Ausbruchs mit der neuen Virus-Variante über dem Landesdurchschnitt von 43,7 Auch das ist eine neue Situation, denn bisher lag der Landkreis Konstanz immer unter dem Landesdurchschnitt, was diesen Wert angeht, erklärte Danner. Die Verhängung von Ausgangsbeschränkungen möchte Danner so lange wie möglich verhindern. »Gerade vor dem Hintergrund, dass sich auch viele Menschen, die eigentlich hinter den Maßnahmen stehen, langsam damit schwertun halte ich solch ein drastisches Mittel im Moment nicht für angebracht«, erklärte er. Die Landesregierung schreibt vor, dass Landkreise Ausgangsbeschränkungen verhängen müssen, wenn an sieben aufeinanderfolgenden Tagen der Inzidenzwert über 50 liegt, bisher getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung nicht ausreichen und ein diffuses Fallgeschehen vorliegt.
Wie der Landrat auf Nachfrage des Wochenblatts erklärte sei das Infektionsgeschehen in Stockach inzwischen so gut es geht unter Kontrolle.

Impfstart in den Krankenhäusern

Aktuell gibt es im Landkreis Konstanz insgesamt 236 Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet sind. Das sind 16 mehr als vor einer Woche. Das Landratsamt meldet zudem seit Beginn der Pandemie insgesamt 214 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Am Dienstag vor einer Woche lag diese Zahl bei 211. Was die Belegung der Krankenhäuser mit Corona-Patienten angeht, sprach Prof. Frank Hinder, der ärztliche Direktor, des Singener Klinikums von einer Seitwärtsbewegung. »Wir befinden uns aktuell im Corona Normalbetrieb«, so Hinder. Gleiches gilt für das Klinikum in Konstanz. Eine gute Nachricht ist für Hinder, dass noch diese Woche der erste Impfstoff des Herstellers Astrazeneca geliefert wird. Da dieser in Deutschland nicht für Personen zugelassen ist, die über 65 Jahre alt sind, könne damit endlich ein Impfangebot für die Mitarbeitenden in den Krankenhäusern gemacht werden, die in Kontakt zu Covid-19 Patienten stehen.

Pflegeheime bald durchgeimpft

Im Kreisimpfzentrum sowie in den Pflegeheimen werden weiterhin die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna verimpft. Was die Pflegeheime angeht, sieht Landrat Danner zudem langsam Licht am Ende des Tunnels. »Wir werden voraussichtlich Ende März in den Pflegeheimen auch mit der zweiten Runde der Impfaktion durch sein«, erklärte er. Dann würden Kapazitäten bei den Mobilen Impfteams frei für andere Einrichtungen. Aktuell arbeite man zudem daran, dass im Kreisimpfzentrum wieder wie angekündigt auf Ende Februar neue Impftermine vergeben werden können.
Bisher wurden im Kreisimpfzentrum, sowie durch die mobilen Impfteams im Landkreis Konstanz insgesamt 3.274 Impfdosen verabreicht. 482 der geimpften erhielt dabei bereits die zweite Dosis.

Teststrategie wird erarbeitet

Im Hinblick auf die Öffnung von Schulen und Kitas arbeite man derzeit an einer möglichst engmaschigen Teststrategie im Landkreis, gab Zeno Danner bekannt. Diese soll ermöglichen, dass sich Erzieherinnen und Erzieher, sowie Lehrerinnen und Lehrer möglichst unkompliziert in kurzen Intervallen testen lassen können, damit mögliche Infektionsherde so früh wie möglich erkannt und eingedämmt werden können. Wie genau ein solches Konzept aussehen kann, steht indes noch nicht fest.

Covid-19 trotz Impfung?

Immer wieder hörte man in den vergangenen Tagen in den Medien dass auch Menschen, die geimpft sind positiv auf Covid-19 getestet werden können. Wie Prof. Frank Hinder im Pressegespräch erläuterte liege das daran, das keiner der zugelassenen Impfstoffe einen hundertprozentigen Schutz vor einer Infektion mit dem Virus bietet. Jedoch verhindere eine Impfung, wenn es trotzdem zu einer Infektion kommt, in aller Regel schwere beziehungsweise tödliche Krankheitsverläufe. Eine größere Gefahr bestehe dann nur noch wenn das Immunsystem schon vorher so geschwächt ist, dass auch die Impfung nicht helfen könne. Das seien aber absolute Ausnahmefälle, erläuterte Prof. Hinder.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.