Im zweiten Wahlgang von Senat und Universitätsrat gewählt
Katharina Holzinger wird neue Rektorin der UNI Konstanz
Konstanz. Die Universität Konstanz hat eine neue Rektorin: Am Mittwoch wählten der Senat und der Universitätsrat Prof. Dr. Katharina Holzinger, Professorin für Internationale Politik an der Universität Konstanz, in dieses Amt.
Das Neubesetzungsverfahren wurde erforderlich, da Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, die bis Ende September Rektorin der Universität Konstanz war, zum 1. Oktober 2020 als Rektorin an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wechselte. Katharina Holzinger wird ihr Amt direkt nach der Ernennung durch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann antreten, informierte die Pressestellte der Uni Konstanz. Holzinger sei im zweiten Wahlgang mit erforderlicher Mehrheit gewählt worden. Ihre Amtszeit beträgt zunächst sechs Jahre.
„Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des Senates und des Universitätsrates für das entgegenbrachte Vertrauen und freue mich darauf, mit der Umsetzung der Ideen und den Planungen für die Zukunft der Universität Konstanz zu beginnen,“ sagt Katharina Holzinger, die seit 2007 Professorin an der Universität Konstanz ist und von 2009 bis 2012 als Prorektorin für Internationales und Chancengleichheit bereits Mitglied des Rektorates war.
Dr. Henrike Hartmann, Vorsitzende des Universitätsrates, gratulierte Katharina Holzinger zu ihrer Wahl und betonte dabei: „Die Universität Konstanz erhält mit Professorin Holzinger eine Rektorin, die sie mit ihrer weitreichenden Erfahrung, ihrer souveränen Klarheit und ihrem internationalen Engagement weiter voranbringen wird. Die kommenden Jahre der Universität Konstanz als Exzellenzuniversität müssen vorausschauend geplant und partizipativ gestaltet werden. Der Universitätsrat weiß die Universität bei ihr in sehr guten Händen und freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“
Holzingers Vorstellungen für die Universität:
„Die weitere Stärkung der internationalen Sichtbarkeit der Universität Konstanz ist für mich eine zentrale Aufgabe. Im Vordergrund steht hier die Vorbereitung der Universität Konstanz, die seit 2007 von Beginn des Wettbewerbs an durchgängig als Exzellenzuniversität erfolgreich ist, für die kommende Runde der Exzellenzstrategie. Das muss flankiert werden durch die weitere Internationalisierung von Forschung und Studium.“
Außerdem hebt Katharina Holzinger in ihren Plänen eine dringend benötigte Nachhaltigkeitsstrategie der Universität sowie die Förderung der nachwachsenden Forschergenerationen besonders hervor.
Sie möchte für die Universität Konstanz eine Brückenbauerin sein: „Gerade wenn es aus der Universität heraus vielfältige Vorschläge für die Weiterentwicklung der Institution gibt, ist mir ein transparenter und inklusiver Führungsstil besonders wichtig,“ so Holzinger weiter. Darüber hinaus möchte sie sich für ein diskriminierungsfreies und inklusives Universitätsleben einsetzen, das allen Mitgliedern der Institution, von den Studierenden über die Mitarbeiter*innen zu den Professor*innen, chancengerechte Zugänge und Teilhabe ermöglicht.
Das Verfahren zur Neubesetzung des Rektorenamtes
Eine Findungskommission unter Vorsitz von Dr. Henrike Hartmann nahm im Frühsommer dieses Jahres ihre Arbeit auf. Die Kommission hatte die Aufgabe, einen Wahlvorschlag für die Amtsnachfolge zu erstellen. Insgesamt 17 Personen bewarben sich auf die öffentliche Ausschreibung. Sechs davon lud die Findungskommission zur persönlichen Vorstellung ein.
Anhand einheitlicher Kriterien hat die Kommission eine Auswahl getroffen und Prof. Dr. Katharina Holzinger und Prof. Dr. Malte Drescher, beide Universität Konstanz, zur Wahl vorgeschlagen. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) hatte diesem Wahlvorschlag das Einvernehmen erteilt. Katharina Holzinger und Malte Drescher hatten sich am 19. November 2020 in einer digitalen Präsentation der Universitätsöffentlichkeit vorgestellt.
Zur Person:
Katharina Holzinger ist seit 2007 Professorin (W3) für Internationale Politik am Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz. Schwerpunkte ihrer Forschung sind innere Konflikte, die Theorie politischer Entscheidungsfindung und Konfliktlösung, die Europäische Union und internationale Umweltpolitik.
2012 warb sie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) das Reinhart Koselleck-Projekt „Traditionale Governance und moderne Staatlichkeit: Die Auswirkung ihrer Integration auf Demokratie und inneren Frieden“ ein; von 2018 bis 2020 war sie an der Einrichtung des „Maria Sibylla Merian Institute for Advanced Studies in Africa“ beteiligt. 2013 wurde Professorin Holzinger zum Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie 2018 zum Mitglied und 2020 in den Vorstand der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) gewählt.
Katharina Holzinger studierte Politikwissenschaft und Germanistik in München und wurde 1993 an der Universität Augsburg zur Dr. phil. promoviert. Von 1993 bis 1997 war sie am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung tätig; anschließend wechselte sie an das Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn. 2002 erfolgte die Habilitation an der Universität Bamberg. Nach einem Jean Monnet Fellowship am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz (2002/2003) wurde sie 2004 zur Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hamburg berufen.
Von 2018 bis 2020 war sie stellvertretende Dekanin der Sektion Politik – Recht – Wirtschaft und von 2009 bis 2012 Prorektorin für Internationales und Chancengleichheit an der Universität Konstanz. Sie ist Mitglied im Konstanzer Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ und war in verschiedenen Rollen an der zweiten Runde der Exzellenzinitiative sowie der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder beteiligt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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