Auftragslage verhalten, aber etwas verbessert
Im Handwerk überwiegen noch die Optimisten
Kreis Konstanz. Die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Konstanz zum dritten Quartal zeigt: das Handwerk in der Region ist weiter stabil, ein Rückgang im Neubau führt aber in Teilen zu pessimistischeren Geschäftserwartungen.
Die nach wie vor hohe Inflationsrate sowie das Hin und Her um das Gebäudeenergiegesetz (Heizungsgesetz) haben zu großen Verunsicherungen geführt. Dennoch zeigen sich weite Teile des Handwerks auch im dritten Quartal 2023 stabil, wie die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Konstanz zeigt. Zwei Drittel der Befragten berichten von einer guten Geschäftslage, nur 4,6 Prozent bewerten diese schlecht (Q3 2022: 10 Prozent).
„Insgesamt überwiegen im Handwerk die Optimisten. Die Baubranche allerdings blickt verhalten in die Zukunft, denn der Neubau ist sichtbar eingebrochen, Aufträge werden teilweise storniert. Hier müssen Betriebe flexibel reagieren. Wer neben dem Neubau noch weitere Bereiche abdecken kann, hat aktuell einen Vorteil“, sagt Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz.
Ein Blick in die Umsatzschwerpunkte der Branche zeigt die Veränderung: Während die Umsätze aus dem öffentlichen Bau und dem Wohnungsbau klar zurückgegangen sind, melden über 64 Prozent der Handwerksbetriebe einen Umsatzschwerpunkt im Bereich Sanierung und Modernisierung von Wohnungen und Häuser. Im Vorjahresquartal waren das nur 52 Prozent.
Überall mache sich allerdings Unsicherheit breit. „Unser Betriebe müssen planen können. Daher sind wir froh, dass die Bundesregierung im Rahmen des zurückliegenden Baugipfels das Thema Wohnungsbau angehen will. Das neu entwickelte 14-Punkte-Programm zielt darauf ab, die Preise für Bauherren und Bauausführende deutlich zu senken und ist ein wichtiges Signal an Bauwirtschaft und Auftraggeber. Jetzt muss mit Tempo umgesetzt werden“, so Rottler.
Die Auftragslage im Gesamthandwerk der Region war im 3. Quartal 2023 eher verhalten, aber etwas besser als im Vorjahreszeitraum. Knapp jeder fünfte Betrieb hatte mehr Aufträge vorliegen als im Vorquartal. 24,1 Prozent meldeten eine rückläufige Auftragsentwicklung (Q 3 2022: 27,0 Prozent). Einen Aufschwung erwarten über ein Viertel der Befragten.
Nach wie vor ist die Mehrheit der Handwerksbetriebe gut ausgelastet. Jeder Fünfte berichtete von einer Auslastung von mehr als 100 Prozent, 42,3 Prozent der Befragten meldeten einen Auslastungsgrad zwischen 81 und 100 Prozent.
Jeder vierte Befragte (25,7 Prozent) meldete für das dritte Quartal ein Umsatzplus. Im Vorjahresquartal waren es 29,7 Prozent. Umsatzeinbußen verzeichneten 18,6 Prozent der Befragten (Vorjahresquartal: 17,7 Prozent). Damit lag die Umsatzlage im regionalen Handwerk etwas positiver als im Landesdurchschnitt.
Das bisher verhaltene Investitionsgeschehen dürfte in den kommenden Monaten wieder etwas anziehen, ist die Prognose der Handwerkskammer. 21,7 Prozent der Befragten planen laut den Rückmeldungen eine Aufstockung der Investitionsausgaben – im Vorjahresquartal waren es nun 15,9 Prozent der Betriebe gewesen.
Einen ausführlichen Konjunkturbericht gibt es unter: hwk-konstanz.de/konjunktur.
Quelle: Handwerkskammer Konstanz, Petra Schlitt-Kuhnt
Autor:Presseinfo aus Singen |
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