SPD-Kreistagsfraktion sieht Landrat in der Pflicht
Hitzeschutzkonzept für den Landkreis eingefordert
Kreis Konstanz. Die SPD-Fraktion im Kreistag des Landkreises Konstanz stellt eine Anfrage zum Hitzeschutz an Landrat Zeno Danner und rückt damit ein Thema in den Mittelpunkt, das bislang unterschätzt wurde.
In dem Schreiben, das auf Initiative von Tengens Bürgermeister Marian Schreier entstand, erkundigt sich die Fraktion, ob bereits ein Hitzeschutzplan durch das Landratsamt erarbeitet wurde. Außerdem wird die Frage aufgeworfen, ob ein Warnsystem für sensible Bereiche vorliegt, beispielsweise für Krankenhäuser. Für den Fall, dass solche Pläne noch nicht existieren, erkundigen sich die SozialdemokratInnen darüber, wann die Kreisverwaltung dies nachholen möchte.
„Laut neuesten Erkenntnissen hat lediglich jeder fünfte Landkreis ein Hitzeschutzkonzept oder gar einen Aktionsplan dazu entwickelt. Dabei warnen Klimaforscher seit Jahren. Mehr noch: Meteorologen können präzise Hitzewarnungen für jeden Landkreis liefern. Grund genug, hierauf mehr Augenmerk zu legen!“, so Schreier.
„Dieser Juni hat uns wieder einmal gezeigt, dass der Klimawandel auch am Kreis Konstanz nicht vorbeigeht“, ergänzt SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Baumert. „Hitzeschutz wird in unseren Kreisverwaltungen strukturell unterschätzt. Die neuen alarmierenden Ergebnisse zeigen auf, dass wir es hierbei mit einer weitgehend unterschätzten Gefahr zu tun haben“, so Rielasingen-Worblingens Bürgermeister weiter.
Hitzewellen, die wegen des Klimawandels stetig zunehmen, sind laut neuen ZEIT-Recherchen insbesondere bedrohlich für alte Menschen über 75, aber auch für chronisch Kranke und kleine Kinder. Tatsächlich tragen diese jedes Jahr zwischen Mai und September zu einer ungewöhnlichen Übersterblichkeit bei, die die von Starkregen, Überschwemmungen und Waldbränden übertreffen. Im Jahr 2018 gab es sogar 2000 mehr Hitzetote als Verstorbene im Straßenverkehr.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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