Vor allem der Erhalt des Mechatronik TG in Konstanz wird begrüßt
Handwerk zufrieden mit Schulkompromiss
Konstanz. Nach Bekanntwerden des Kreistagsbeschlusses zur Neuordnung der Berufsschullandschaft (siehe Bericht vom Montag) äußert sich das Handwerk zufrieden mit der „kleinen Lösung“.
„In erster Linie sind wir froh, dass die Hängepartie um die Verlegung einzelner Berufe nun endlich vorbei ist und der Landkreis konkret in die weitere Planung gehen kann“, so Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner. Für die Handwerksunternehmen in der Region sei eine wohn- und arbeitsortnahe berufliche Beschulung ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. „Entsprechend wichtig war es uns, dass die Grundstufe der bauhandwerklichen Berufe nicht nach Donaueschingen abwandert, sondern im Landkreis Konstanz verbleibt und die Zimmerer mit technischen Zeichnern weiterhin auch in der Fachklasse in Konstanz beschult werden“, sagt Reiner.
Vor dem Hintergrund steigender Abiturientenzahlen in handwerklichen Ausbildungen - mittlerweile liegt die Quote im Landkreis Konstanz bei rund 17 Prozent – sei auch der Erhalt des Technischen Gymnasiums mit seinem Komplettangebot für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen im Landkreis wichtig. Reiner: „Wir verfügen in der Stadt Konstanz über vier allgemeinbildende Gymnasien, die vor allem für den Akademikernachwuchs sorgen. Unsere Unternehmen haben aber einen hohen Bedarf an technisch interessierten und qualifizierten jungen Menschen, die gerne das Mechatronik-Profil des technischen Gymnasiums wählen. Wäre dieses Profil weggefallen, hätte sich das mit Sicherheit negativ auf den Übergang in eine technische oder handwerkliche Ausbildung ausgewirkt.“
Auch die geplanten Investitionen in die Ausstattung im Bereich Sanitär-Heizung-Klima begrüßt der Kammerpräsident ausdrücklich: „Der Anlagenmechaniker ist ein absoluter Zukunftsberuf und bei der Umsetzung der Energiewende nicht mehr wegzudenken. Moderne Heizanlagen, Solarthermie, Photovoltaik, der ganze Bereich Smart Home ist hier integriert. Da können wir es uns nicht erlauben, zu sparen. Wir freuen uns über die Aufwertung dieses Bereichs an der Zeppelin-Ggewerbeschule in Konstanz – noch dazu, wo wir mit der HTWG einen kompetenten Partner vor Ort haben.“
Entgegen der früheren Erwartungen würden die Schülerzahlen in Städten wie Konstanz und Singen laut aktuellen Studien deutlich steigen. „Daher müssen wir darauf achten, die technischen Beschulungen nicht zu vernachlässigen, denn vor allem sie sichern die Zukunftsfähigkeit vieler Unternehmen im Landkreis“ so Reiner.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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