Offener Brief an Innenminister Horst Seehofer und in Richtung Schweiz
Grüne Abgeordnete wollen doppelten Grenzzaun wieder weg haben
Konstanz/ Kreuzlingen. Die drei Grünen Abgeordneten Nese Erikli (MdL), Dr. Franziska Brantner (MdB) und Matthias Gastel (mdB) haben sich in Sachen des Doppelten Grenzzaun zwischen Konstanz und Kreuzlingen an der Kunstgrenze Klein Venedig nun direkt an Bundesinnenminister Horst Seehofer gewandt. Sie fordern das Ministerium auf, die Notwendigkeit des derzeit doppelten Grenzzauns über die Funktion des Infektionsschutzes hinaus genau zu überprüfen. »Durch die Grenzschließung werden momentan viele Lebenspartnerschaften, Freundschaften und Familien voneinander getrennt, was eine enorme psychische Belastung für viele Betroffene darstellt«, so die drei Abgeordneten in ihren Schreiben, das sich auch in Richtung Schweiz richtet.
»Es geht uns darum, massive Beschränkungen beim Leben von Beziehungen in ihrer Härte zu dämpfen, ohne die dringenden Erfordernisse des Gesundheitsschutzes aus den Augen zu verlieren. Dies setzt voraus, dass die Angemessenheit der Maßnahmen regelmäßig hinterfragt wird«,
Das Verschwinden von Grenzbefestigungen, die noch aus der Vorkriegszeit stammten, haben in den letzten Jahren einen zusammenhängenden Metropolbereich entstehen lassen. Im Ergebnis gibt es zwischen den beiden Städten heute keinen effektiven Grenzstreifen mehr. Seit über 10 Jahren setzt hier die »Kunstgrenze« ein Zeichen der Verbindungen.
Die Hausbebauung ist bis an die Grenzen erfolgt, sodass die beiden Städte optisch schon lange nicht mehr auseinanderzuhalten sind. »Im Alltag spielt die Grenze für die Menschen in Konstanz und Kreuzlingen keine große Rolle mehr und die Menschen fühlen sich miteinander verbunden. Viele pendeln zum Arbeiten zwischen den beiden Städten und es gibt viele Menschen, die ihre Partnerin oder ihren Partner, ihre Familie und viele gute Freunde in der anderen Stadt haben.Konstanz und Kreuzlingen sind zu Zwillingsstädten geworden, obwohl zwischen den beiden Kommunen eine Staatsgrenze verläuft«, argumentieren Erikli, Gastel und Brantner.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare