Noch 18 Monate Vorarbeiten bis zur Wahl
Gesundheitsverbund ist vertreten in der neuen Landespflegekammer
Stuttgart/ Kreis Konstanz. Die Pflegekammer in Baden-Württemberg wird Realität. Ende Juli hatte das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration in Stuttgart die Mitglieder des Gründungsausschusses für die Landespflegekammer ernannt, nun soll es an die Arbeit um die Landespflegekammer aufzubauen, was noch rund eineinhalb Jahre gehen dürfte.
Die Landespflegekammer setzt sich aus 15 Haupt- sowie 15 Ersatzmitgliedern zusammen, die von den verschiedenen Berufsverbänden der Pflege vorgeschlagen wurden. Darunter sind auch Mitarbeitende des GLKN, die schon länger berufspolitisch aktiv sind und über ihre Verbände nominiert wurden.
Das sind zum einen als Hauptmitglied Elke Messner-Küttner, Fachkrankenschwester auf der interdisziplinären Intensivstation am Klinikum Konstanz sowie Betriebsratsmitglied, sie ist über die DGF-Liste (Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V.) nominiert worden. Ebenso gehört Barbara Driescher als Ersatzmitglied zum Gründungsausschuss. Sie arbeitet als Pflegepädagogin an der Akademie für Gesundheitsberufe am Standort Konstanz und ist im Ausschuss die
Stellvertreterin von Dr. Bettina Schiffer. Dr. Schiffer war bis zum 31. Dezember 2022 die Leiterin der Akademie für Gesundheitsberufe im GLKN, beide sitzen für den Berufsverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS) im Gründungsauschuss. Der Ausschuss hat die Aufgabe, die Landespflegekammer aufzubauen.
Diese ist seit vielen Jahren von den Gesundheitseinrichtungen gefordert worden und war bereits in der letzten Legislaturperiode der Landesregierung versprochen gewesen durch das Sozialministerium.
18 Monate Gründungsphase
Der Gründungsausschuss organisiert in eigener Verantwortung alle Aufbauarbeiten für die Landespflegekammer, wobei die wichtigsten Aufgaben die Registrierung der rund 110.000 Pflegefachkräfte sowie die Vorbereitung der Wahl zur ersten Vertreterversammlung sind. Die Gründungsphase dauert 18 Monate und endet mit dem Zusammentreten der ersten gewählten Vertreterversammlung der zukünftigen Pflegekammer. Die Wahl zur ersten Vertreterversammlung kann jedoch nur stattfinden, wenn mindestens 60 Prozent der Pflegefachkräfte keine Einwendung gegen ihre Registrierung durch den Gründungsausschuss erheben. Das Land finanziert die Gründungsphase mit rund 3,9 Millionen Euro.
Lobby für die Pflegekräfte
„Die Ernennung der Mitglieder ist ein wichtiger Schritt für den Aufbau der Landespflegekammer“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha. „Wir brauchen eine starke Stimme für die Pflege im Land. Die Landespflegekammer trägt entscheidend dazu bei, den Pflegeberuf aufzuwerten und den Fachkräftebedarf zu sichern. Pflegefachkräfte bekommen die Möglichkeit, ihren Beruf selbst mitzugestalten und sich auf Augenhöhe in Politik und Gesellschaft einzubringen. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Berufsqualifikationen, die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche und die unterschiedlichen Regionen, aus denen die Gründungsausschussmitglieder stammen, spiegeln den Aufbau einer berufsständischen Vertretung wider, die alle Berufsgruppen in der Pflege vereint.“
Der Landespflegekammer werden wichtige Aufgaben übertragen: Dazu gehören die Wahrnehmung von beruflichen Belangen und die Förderung der Ausbildung. Ebenso wird die Landespflegekammer Qualitätsmaßnahmen festlegen und bei der Prävention, der Förderung und dem Schutz der Gesundheit der Bevölkerung mitwirken. Nach und nach sollen ihr die Aufgaben zur selbst bestimmten Gestaltung der Weiterbildung und Fortbildung übertragen werden. Durch eine schrittweise Übertragung von Kompetenzen auf die Landespflegekammer erhalten die Pflegefachkräfte eine größere berufliche Selbstbestimmung. Sie können ihr Berufsbild gestalten und weiterentwickeln. Daneben soll die Landespflegekammer der Sicherstellung einer professionellen Pflege der Bürgerinnen und Bürger im Land dienen. Erst Juni hatte der Landtag die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen.
Quellen: GLNK - Pressestelle, Sozialministerium BW, Pressestelle
Autor:Presseinfo aus Singen |
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