14,7 Millionen Euro durch Landkreis ausgeglichen
Gesundheitsverbund hat in 2023 erneut hohe Verluste geschrieben

Symbolbild Kreistag | Foto: of/ Archiv

Kreis Konstanz. In seiner Sitzung am Montag stimmte der Kreistag des Landkreises Konstanz dem Konzernjahresergebnis 2023 des Gesundheitsverbund Land­kreis Konstanz (GLKN) nicht ohne Gegenstimmen unter anderem von der Fraktion der Linken zu. Auch wenn das Thema bereits im Finanzausschuss des Kreistags diskutiert wurde, gab es wegen des Fehlbetrags doch noch eine längere Diskussion.
Im letzten Jahr erzielte der Gesamtverbund GLKN ein Konzernjahresergebnis von rund minus 3,7 Millionen Euro und das trotz der hohen Zuzahlung von 11 Millionen Euro durch den Mehrheitsgesell­schafter Landkreises Konstanz als Liquiditätsbeihilfe schón vorab. Ohne diese Summe wäre der GLKN im Jahr 2023 mit einem Konzernjahresfehlbetrag von rund 14,7 Millionen Euro in Liquiditäts­schwierigkeiten geraten.

Der Zuschuss wird finanziert durch die Kreisumla­ge und somit anteilig durch die Beteiligung aller Städte und Gemeinden des Landkreises Konstanz. Hierfür bedarf es einer jährlichen Zustimmung des Kreistages. Der Landkreis rechnet für die kommenden Jahre weiterhin mit hohen Zuzahlungen für den Krankenhausverbund aus kommunaler Hand. In der Kreistagssitzung wurde außerdem die Entlastung des GLKN-Geschäfts­führers Bernd Sieber sowie des Aufsichtsrats beschlossen.

Dabei habe sich die Schließung des Radolfzeller Krankenhauses schon positiv in den Bilanzen ausgewirkt sagte Sieber, der in der Sitzung per Video zugeschaltet war. Das Krankenhaus wurde noch mit einem Minus von vier Millionen Euro veranschlagt. Zur Verringerung des Defizits habe auch die weiter angespannte Personallage beigetragen. Nicht alle Betten konnten deswegen belegt werden, was nicht nur für weniger Einnahmen, sondern in diesem Jahr auch weniger Ausgaben bedeutete, denn mit jeder Belegung macht der Gesundheitsverbund ein Minus. Landrat Zeno Danner sagte, dass man von diesem Fehlbetrag auch nicht herunterkomme, zumal das Land seiner Verpflichtung zur Sicherung der Infrastruktur nicht nachkomme, und auch die Krankenkassen nicht die Beträge zahlten, die eigentlich durch die Behandlungen entstünden. Selbst der Neubau des Klinikums Villingen-Schwenningen schreibe rote Zahlen, und es sei weiter nicht klar, was die Lauterbachse-Klinikreform tatsächlich an Entlastung bringen könne. Immerhin sei man im Minus schon um 20 Millionen Euro besser geworden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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