Straßenbauarbeiten an der Bundesstraße 33 machten Grabungen und Sicherung der historischen Richtstätte nötig
Galgenfundamente am Bodensee geborgen
Konstanz. Am Donnerstag, 20. August, rollten die Bagger bei der ehemaligen Richtstätte in Allensbach an der Bundesstraße 33 an. Es sollte jedoch keine Trasse für eine Straße abgetragen, sondern alte Fundamente eines Galgens gesichert werden.
Nach Abschluss der archäologischen Ausgrabung am ehemaligen Standort des herrschaftlichen Galgens zwischen Allensbach und Hegne am Bodensee, über welche im Sommer 2020 bundesweit berichtet wurde, galt es noch die gemauerten Fundamente der Exekutionsstätte zu sichern.
Da die künftigen Straßenbauarbeiten genau hier eingreifen, ist eine Erhaltung an Ort und Stelle nicht möglich. Um die Fundamente des früheren Galgens, der aus zwei gemauerten Pfeilern mit hölzernem Querbalken bestand, dennoch für eine spätere historische Präsentation zu sichern, wurden die zwei Fundamentblöcke aus Wacken, Bruch-und Ziegelsteinen und Kalkmörtel nun mit schwerem technischen Gerät geborgen.
Präzision war von den Mitarbeitern des Bauhofs der Gemeinde Allensbach Bernhard Kleiser und Sven Welschingersowie den Baggerfahrern Peter Werner und Matthias Zimmermann vom Tiefbauunternehmen Steffen Hauser gefordert, um die die etwa zwei Tonnen schweren Fundamentblöcke sicher mit einem großen Radlader vom kiesigen Untergrund abzuheben und an einen witterungssicheren Lagerort zu bringen.
Begleitet wurden die Arbeiten von Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald, der die Ausgrabung der Richtstätte und den hier bestatteten Verurteilten leitete. „Ich wollte natürlich noch unter die Fundamentblöcke schauen, ob möglicherweise noch Gegenstände zum Vorschein kommen, die man absichtlich unter die vermutlich im 17. Jahrhundert gemauerten Fundamente niedergelegte“, erläutert Hald. Doch weitere Funde kamen nicht ans Tageslicht. „Ich bin dennoch sehr zufrieden und froh, dass diese heikle Bergung so gut dank der optimalen Vorbereitung und dem tollen Einsatz der Bauhofmitarbeiter und Baggerfahrer gelungen ist“. Damit sind nun auch die archäologischen Arbeiten im Gelände vollständig beendet.
Die historischen Fundamente werden nun von der Gemeinde Allensbach gelagert bis deren weitere Verwendung in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Kreisarchäologie des Landratsamtes Konstanz geklärt ist. Denkbar wäre ein Einbindung in einen Informations-und Gedenkort nahe der ehemaligen Richtstätte, wenn die Bauarbeiten an der neuen Bundesstraße 33 in einigen Jahren abgeschlossen sind
Seite 2von 3optimalen Vorbereitung und dem tollen Einsatz der Bauhofmitar-beiter und Baggerfahrer gelungen ist“. Damit sind nun auch die archäologischen Arbeiten im Gelände vollständig beendet.Die historischen Fundamente werden nun von der Gemeinde Allensbach gelagert bis deren weitere Verwendung in enger Ab-stimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Kreis-archäologie des Landratsamtes Konstanz geklärt ist. Denkbar wäre eineEinbindung ineinen Informations-und Gedenkort nahe der ehemaligen Richtstätte, wenn die Bauarbeiten an der neuen Bundesstraße 33 in einigen Jahren abgeschlossen sind.Bildinfo:Bildunterschrift:Peter Werner (Fa. Hauser), Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (Landratsamt Konstanz) und Bernhard Kleiser (Bauhof Gemeinde Allensbach) beim Bergen eines der gemauerten Galgenfundamente von Allensbach (von li.). Bildnachweis:Archäologisches Landesmuseum Konstanz, Stephanie KingSeite 3von 3Bildunterschrift:Peter Werner (Fa. Hauser), Sven Welschinger und Bernhard Kleiser (beide Bauhof Gemeinde Allensbach) und Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (Landratsamt Konstanz) beim Bergen eines der gemauerten Galgenfundamente von Allensbach (von li.).Bildnachweis:Archäologisches Landesmuseum Konstanz, Stephanie KingBildunterschrift:Baggerfahrer Peter Wernerund Matthias Zimmermann (beide Fa. Steffen Hauser) beim Abtransport eines der gemauerten Galgenfundamente von Allensbach (von li.). Bildnachweis: Landratsamt Konstanz, Jürgen Hald
Autor:Ute Mucha aus Moos |
Kommentare