Abgeordnete kritisieren deutsche Untätigkeit
"Flughafen-Abstimmung ist ein Weckruf für die Ampel"
Zürich/Kreis Konstanz. Das Zürcher Stimmvolk hat sich hinter den Flughafen Zürich gestellt und den Pistenverlängerungen klar zugestimmt. "Es ist ein 'Ja' zu mehr Sicherheit, mehr Pünktlichkeit und mehr Verlässlichkeit im Flugbetrieb. Damit kann die Flughafen Zürich AG nun das Plangenehmigungsgesuch für das Projekt ausarbeiten", so das Statement der Flughafenleitung, nachdem das deutliche Ergebnis bekannt gegeben wurde.
Nachdem sich der Regierungsrat des Kantons Zürich 2021 und der Kantonsrat im Jahr 2023 für die Verlängerung der Pisten 28 und 32 ausgesprochen hatte, gab es am Sonntag 62 Prozent Zustimmung zu dem Projekt, was selbst in der Schweiz in der Deutlichkeit überraschte. »Wir freuen uns über die deutliche Zustimmung zum wichtigen Sicherheitsprojekt Pistenverlängerungen. Wir bedanken uns bei der Zürcher Stimmbevölkerung für das Vertrauen und für die Stimmen für einen sicheren und stabilen Flughafen Zürich - auch in Zukunft. Uns liegt viel daran, das Vertrauen der Bevölkerung in den Flughafen weiter zu stärken«, so Lukas Brosi, CEO des Flughafen Zürich AG.
Kritische Haltung in der deutschen Grenzregion
"Diese Abstimmung muss für die Bundesregierung ein Weckruf sein. Sie muss jetzt unsere südbadischen Interessen klar gegenüber der Schweiz vertreten. Was nicht geht: Zürich erweitert und zusätzlicher Lärm geht einseitig nach Südbaden. Dazu muss Verkehrsminister Wissing nun unmittelbar Gespräche mit Bern aufnehmen", so die drei CDU-Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz), Thorsten Frei (Villingen-Schwenningen) und Felix Schreiner (Waldshut) am Sonntagabend.
Baubeginn 2030 vorgesehen
Das "Ja" des Zürcher Stimmvolkes ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung der Pistenverlängerungen. Auf dieser Basis arbeitet die Flughafen Zürich AG jetzt das Gesuch aus. Bis eine rechtskräftige Plangenehmigung vom Bund vorliegt, ist mit einem mehrjährigen Verfahren zu rechnen. Mit dem Bau wird nach aktuellem Wissensstand voraussichtlich im Jahr 2030 gestartet. Die Kosten von rund 250 Millionen Franken werden vollumfänglich durch die Flughafen Zürich AG getragen.
Quellen: Abgeordnetenbüro Andreas Jung, Flughafen AG Zürich
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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