Spangenzug als Lückenfüller und Umleitung

FDP stellt erneuten Antrag zur Bahnanbindung der Region

Kreis Konstanz. Die FDP-Kreispolitiker lassen in Sachen Gäubahn und der Bahn-Anbindung der Region nicht locker. Fraktionssprecher Dr. Georg Geiger, fordert nun in einer Vorlage dass der Kreistag die Landesregierung auffordern soll, während des gesamten Ausbauzeitraumes der Gäubahn für den Landkreis Konstanz durchgängig ganztägige Schienenverbindungen mit direkten Anschlüssen an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn AG zu gewährleisten. Die drei Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis hatten hier auch die Verbindung nach Stuttgart über Tübingen in Spiel gebracht, was die Verzögerungen doch etwas reduzieren könnte. Schon jetzt bei bei der ersten Baustelle zum Ausbau der Zweigleisigkeit liegt die Fahrzeit von Singen nach Suttgart mit Schienenersatzverkehr bei knapp drei Stunden.

Weiter soll der Kreistag die Landesregierung auffordern für den sogenannten Spangenzug St. Gallen – Konstanz – Singen – Basel ab der Einführung 2027 die Finanzierung von täglich 16 Verbindungen im Stundentakt sicher zu stellen, anstatt der bisher vorgesehenen 9 Verbindungen täglich. Der Spangenzug würde nach den Angaben von Dr. Geiger die Fahrzeit von Singen nach Basel - nach der abgeschlossenen Elektrifizierung versteht sich - von aktuell 87 Minuten auf 74 Minuten verkürzen können und könnte sie Strecke auch als Alternative für die Fahrt nach Frankfurt interessant machen, meint Dr. Geiger.

Der Spangenzug solle auf der Seehasstrecke Konstanz – Singen so eingetaktet werden, dass er als viertes Produkt stündlich neben dem zweimal verkehrenden Seehas und der Schwarzwaldbahn den vom Kreistag geforderten Viertelstundentakt ermögliche. so Dr. Geiger weiter.

Die Deutsche Bahn AG solle zudem aufgefordert werden, das im Sommerfahrplan 2023 neu eingetaktete ICE-Zugpaar Hamburg – Konstanz ganzjährig durchgängig auf alle Wochentage auszuweiten.

Wie die Bundestagsabgeordneten schon eingebracht haben, soll auch der Kreistag die Landesregierung und die Deutsche Bahn AG auffordern, den Neubau des Stellwerks Singen auf die Jahre 2027/2028 vorzuziehen, um durch eine verlässliche Taktung mit kurzen
Blockabständen auf den Grenzbetriebsstrecken eine Angleichung an das Schweizer Schienennetz zu erreichen.

Nach dem derzeitigen Sachstand sei beim Ausbau der Gäubahn der südliche Teilabschnitt bis zur Schweizer Grenze als letzter Ausbauabschnitt vorgesehen. begründet Dr. Geiger die Anträge. Das habe die Folge, dass der Landkreis Konstanz erst 2038/2040 vom Ausbau der Gäubahn in vollem Umfang profitieren würde. Mit den am 3. Juni 2023 begonnenen Ausbauarbeiten, zweigleisiger Ausbau im Teilabschnitt Horb – Neckarhausen, zeige sich, in welchem Umfang die Fahrgäste aus dem Landkreis Konstanz mit Zielort Stuttgart mit Einschränkungen und Hürden während der gesamten Ausbauzeit zu rechnen hätten.
Ganz unabhängig vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Pfaffensteigtunnels und der noch festzulegenden Interimslösung einer Anbindung der Gäubahn an den Stuttgarter Hauptbahnhof während der gesamten Ausbauphase.

Die Ausbauarbeiten in den einzelnen Teilabschnitten erforderten Streckensperrungen mit zum Teil sehr lang anhaltenden Einschränkungen. Für die Fahrgäste aus dem Landkreis Konstanz werde es durch erforderliche massive Eingriffe in den Bahnbetrieb erhebliche Fahrzeitverlängerungen durch den Schienenersatzverkehr geben. Der Landkreis Konstanz wird in diesen Phasen vom Schienenfernverkehr faktisch abgekoppelt. Durch solche Abkopplungen könne der Landkreis die vom Land gesetzten Verkehrs- und Klimaziele bestimmt nicht erreichen, meint Dr. Geiger.