Mehr Genesene als aktuelle Patienten / Weiteres Flüchtlingsheim betroffen
Erstes "Tie Break" gegen das Corona-Virus im Landkreis

Frankreich Patient | Foto: Am Freitag konnte ein dritter Patient aus dem Elsass per Helicopter in seine Heimat zurückgebracht werden. swb-Bild: LRA/KN
  • Frankreich Patient
  • Foto: Am Freitag konnte ein dritter Patient aus dem Elsass per Helicopter in seine Heimat zurückgebracht werden. swb-Bild: LRA/KN
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Kreis Konstanz. „Drei Tage hatte wir signifikante Rückgänge der positiv getesten Personen, jetzt kann sich die Zahl der Infizierten mit den Gesundeten kreuzen“, zeigte sich Landrat Zeno Danner am Freitagvormittag optimistisch. Am Nachmittag gab es die passenden Zahlen dazu. Erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie, und einen Tag nach dem Erreichen dieses Status im Land, gibt es auch hier im Landkreis mehr gesundete Personen als aktuell erkrankte. Zwar stieg die Zahl der bislang Infiziergten um 14 auf nun 424, aber gleichzeitig wurden 15 Personen nach entsprechenden Tests als gesundet gemeldet, so dass hier bereits 211 gelistet werden, die 205 aktuell erkrankten gegenüber stehen. „Nach drei Tagen mit Rückgängen und angesichts der bevorstehenden Öffnungen im Handel ist es freulich noch zu früh, um daraus eine „Entwarnung“ zu deuten“, so Danner gegenüber den Medienvertretern an den Bildschirmen der Videokonferenz. Bedauerlich sei, dass tags zuvor ja gleich drei Todesflälle mit Covid-19 in den Kliniken zu beklagen waren. Ein sehr gutes Zeichen dagegen, dass inzischen drei der fünf Patienten aus dem Elsass vom Virus gesundet wieder die Heimreise antreten konnten und per Helikopter abgeholt wurden.

Weiterer Fall in Flüchtlingsunterkunft

Wie Landrat Zeno Danner weiter informierte, gibt den nach der mehrfachen Infektion in einem Flüchtlingsheim vom Osterwochenende nun einen zweiten Fall in einem Flüchtlingswohnheim, diesmal in Singen. Es handle sich aber hier um einen Fall in einer Familie. Die habe eine abgetrennte Wohnung mit eigener Küche gehabt, so dass es aktuell aus Sicht des Landkreises keine weiteren Probleme gibt.

Die Nachverfolgung von Infizierten Personen bewertet Danner als inzwischen immer besser, man baue die Kapazitäten im Landkreis weiter auf. Bei einer Durchtestung der Pflegeeinrichtungen steht man freilich noch am Anfang, räumte der Landrat ein. Man habe zwar angefangen, die nötigen Anhaltspunkte stünden aber trotz Ankündigungen der Bundespolitik noch, was letztlich die Bezahlung betrifft. Es könne aktuell nur abgerechnet werden wenn es medizinisch indiziert sei. Deshalb warte man auf einsprechende Meldungen der Pflegeeinrichtungen ob sie einen Bedarf oder Verdacht sehen, nach dem dann getestet werde, so Danner weiter.

In Singen sind sind derzeit vier Patienten auf der Intensivstation, drei davon beatmet, 2 noch in Abklärung. Der regulären Station seien derzeit 11 in Abklärung und sechs weitere 6 Patienten. Auch aus Singen wurde eine weitere Patientin aus Singen nach Hause nach Frankreich verlegt lassen. „Die Testkapazitäten lassen es zu an allen Patienten einen Abstrich zu machen, auch wenn sie keine Symptome haben“, so Hinder.

Im Klinikum Konstanz sind aktuell acht Patienten, drei auf der Intensivstation, eine in Beatmung und zwei in Abklärung. „Wir nennen es „neue Normalität“, so Schuchmann zur Entlastung des Klinikbetriebs. „Corona wird noch lange Ressourcen binden“, so Dr. Marcus Schuchmann. „Wir müssen wieder immer mehr normalen Krankenhausbetrieb möglich machen“, ist sein Ziel. Nächste Woche werde man auch die Kapazitäten im OP wieder auszuweiten können.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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