Landtagsabgeordne zur Nagra-Entscheidung
Erikli: Trinkwasser darf durch Tiefenlager keinesfalls gefährdet werden
Konstanz. Die Schweizer Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) teilte am Samstag mit, dass das neue Endlager für Atommüll in der Region Nördlich Lägern errichtet werden soll. Der Standort befindet sich in unmittelbarer Grenznähe zu Baden-Württemberg und insbesondere dem Landkreis Waldshut. Aber auch die Kreise Konstanz, Lörrach und der Schwarzwald-Baar-Kreis liegen nicht weit entfernt. „Aus diesem Grund sind auch wir in hier in der Region von dieser Entscheidung betroffen. Wir müssen nun über die möglichen Auswirkungen auf Menschen und Natur sowie die geplanten Sicherheitsvorkehrungen sprechen“, sagt Nese Erikli, Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Konstanz-Radolfzell.
In dem Endlager sollen nach Angaben der Nagra etwa 9300 Kubikmeter hochradioaktiver sowie 72 000 Kubikmeter mittel- und schwachradioaktiver Abfälle entsorgt werden. Die Abfälle stammen aus Schweizer Atomkraftwerken, der Medizin und der Industrie. Die Endlagerpläne würden nun von Baden-Württemberg vertieft geprüft, so Erikli. „Unsere Landesregierung wird sich mit den betroffenen deutschen und schweizerischen Behörden über die Standortwahl und ihre Risiken austauschen“, kündigte Nese Erikli an. „Da sich das künftige Endlager in einem Gebiet mit einem der wichtigsten Grundwasserströme Europas befinden wird, ist es insbesondere wichtig herauszufinden, wie der Atommüll das Grund- und Tiefenwasser in Baden-Württemberg beeinflussen könnte. Unser Trinkwasser darf in keinem Fall gefährdet werden.“
Viele weitere Fragen sind noch offen. Auch ist zum Beispiel unklar, wo die Verpackung zur Endlagerung stattfinden könnte oder wie die Abfälle transportiert werden sollen. Die Nagra wird nach ihren Informationen voraussichtlich bis 2024 ein entsprechendes Baugesuch einreichen. Ein Baubeginn ist für 2031 vorgesehen, der Beginn von Einlagerungen etwa 2050.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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