Hohe Zahl mit CoVID 19 Behandlungsbedüftiger bindet zunemend Personal
Entwicklung auf Intensivstationen bereitet zunehmend Sorgen
Kreis Konstanz. Auch wenn in den letzten Tagen eine "leichte Entspannung" angesagt war, bereitet die Lage der Corona-Pandemie im Landkreis den Verantwortlichen weiter große Sorgen. "Wir sind aber weiter gut aufgestellt und können die Kontaktverfolgung durch das Gesundheitsamt weiter bewältigen. Wir haben in dieser Woche die Zusage vom Hauptzollamt Singen bekommen, dass sie uns zehn Mitarbeiter entsenden, um in den dafür im Industriepark Gottmadingen dafür angemieteten Räumen beim Gesundheitsamt Untersützung zu leisten", gab Landrat Zeno Danner nun bekannt. Auch das Technische Hilfswerk habe dazu bereits seine Unterstützung angesagt. Bisher habe auch das Landratsamt von 70 dafür fortgebildeten Mitarbeitern zur Entsendungden Pool noch nicht ganz auschöpfen müssen. "Wir haben in der letzten Woche auch eine Blitzuntersuchung unter positiv auf das Coronavirus getesten Personen gemacht. Von den 396 in der letzten Woche betroffenen Personen konnten sich immerhin 179 daran erinnern, mit welchen Personen, bei denen sie sich angesteckt haben könnten, sie in Kontakt standen. Das seien immerhin doch 43 Prozent, so Danner. Bei den Personen habe sich zumeinst aber um Personen gehandelt, die ohnehin schon Kontaktpersonen waren, sich der Infektionsweg relativ genau zurückverfolgen ließ.
Kliniken weiter in Habachtstellung
Im HBK-Klinikum sind derzeit 35 Personen in Behandlung, davon 22 in Singen, 13 in Radolfzell. In Konstanz sind es 14, davon zwei mit Beatmung, sagte, prof, Frank Hinder (HBK) und Prof, Ivo Quack (Klinikum Konstanz). Gerade die Notaufnahme sei derzeit stark gefordert, weil die Patienten zumeist gleich schwungweise kamen. Als in der letzten Woche in Singen gleich sieben Patienten innerhalb kürzester Zeit in der Notaufnahme ankamen, habe man erstmals ein bereits im Frühjahr vorbereitetes Register ziehen müssen, und zur Bewältung der Fallhäufigkeit Mitarbeiter von anderen Stationen dafür abgzogen. "Insgesamt nimmt derzeit die Zahl von Einlieferungen saisonbedingt ohnehin zu", so Ivo Quack. Laut einer Zählung vom letzten jahr sind immerhin rund 35 prozent der über die Notaufnahme in konstanz eingelieferten Menschen über 70 und 4,6 Prozent gar über 90 Jahre alt. Mit Argusaugen wird deshalb die Lage auch in den umliegenden Kliuniken verfolgt. "Das Klinikum in Waldshut meldete am Montagabend, dass die Intensivbetten alle belegt sind. Es hatte aber noch keine Anfrage zur Übernahme von Patienten gegeben", so Prof. Hinder. In solch einem Fall müssten von Waldshut die Patienten durch die Notärzte an die umliegenden Kliniken, also Singen, Villingen-Schwenningen oder Freiburg vermittelt werden. "Wir sehen mit Besorgnis auf die Lage in Vorarlberg, denn dort sieht es dramatisch aus", so Landrat Danner in Ergänzung. "Wenn dort die Kapaziäten erschöpft wären und hilfe benötigt würde, dann kämen die Anfragen aber über das Land", so Danner weiter.
Weiterer Todesfall an Covid 19
Fünf weitere Todesfälle haben sich nach Auskunft des Krisenstabs in der letzten Woche ereignet. Vier davon an betagten Senioren nach einem Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung, aber eine Frau mit 49 jahren ohne Vorerkrankungen. "Das macht deutlich, dass das Virus nicht unterschätzt werden sollte". so Landrat Danner im Rahmen der Medienkonferenz des Krisenstabs. Bei den letzte Woche verzeichneten Ausbrüchen in Konstanz im Demenzheim "Don Bosko" wie im Wohnheim "St. Klara" in Singen sei es allerdings gelungen, die Ausbreitung in Schach zu halten, obwohl dies in beiden Fällen Personengruppen betraf, bei denen eine Quarantäne schwer umzusetzen sei. Wie gravierend solch Ausbrüche sein können, zeigte sich letzte Woche in Schaffhausen, wo nach seinem Ausbruch in einem Alterswohnheim acht Personen verstorben ware, wie die Schaffhauser Staatskanzlei am Freitag informierte.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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