Dank zusätzlicher Impfdosen gibt es einen ernsthaften Probelauf
Drei Tage lang ein Impfzentrum in Konstanz
Konstanz. Nun hat die Stadt Konstanz doch ihr „Impfzentrum" im Bodenseeforum bekommen, zumindest für drei Tage. Eine zusätzliche Lieferung von Impfstoff an den Landkreis machte das möglich. Und hier wurde innerhalb von einer Woche die Impfaktion mit vereinten Kräften vorbereitet. 700 Personen können von Freitag bis Sonntag hier ihre erste Impfung erhalten, wurde zum Start am Freitagmorgen informiert.
Nachdem sich abzeichnete, dass mit dem Angebot mehr Personen erreicht würden, als nur die Generation Ü80, können hier nun auch über 70-Jährige geimpft werden, sagte OB Uli Burchardt zum Start, der die jetzige Aktion auch als Signal für weitere Impftermine vor Ort sieht, so genügend Impfstoff im Landkreis vorhanden ist. „Konstanz kann's", wurde deutlich gemacht.
Erst am letzten Donnerstag gab es die Meldung vom Landratsamt über die Möglichkeit für einen solchen Impftermin, angesichts zusätzlicher Lieferungen des Impfstoffs „AstraZeneca". Über die Osterfeiertage habe man mit dem Bodenseeforum die Organisation vor Ort aufgegleist, zudem habe man im Rathaus die Ansprache der Impfberechtigten vorbereitet, sagte OB Uli Burchardt. „Wir haben bei uns die Listen aus den Einwohnermeldeamt durchtelefoniert, wir hatten keine Daten, wer sich bereits schon impfen ließ", unterstreicht Martin Schröpel, bei dem im Rathaus die Fäden zusammenliefen. Am Telefon betätigten sich freiwillige Helfer der Stadtverwaltung. Als klar geworden sei, dass mit den noch nicht geimpften über 80-Jährigen das Kontingent der 700 Impfdosen nicht ausgeschöpft würde, habe man erst zwei zusätzliche Jahrgänge angesprochen, dann aber gemerkt, dass man auch damit den Termin wohl nicht voll bekommen würde und deshalb alle Ü70 angesprochen. Die Resonanz sei positiv gewesen, wenngleich sich nicht alle impfen lassen wollten und auch einige Vorbehalte gegen den Impfstoff an sich gehabt hätten. Aber am Freitagmorgen waren alle Impftermine vergeben.
Ein ausdrückliches Lob richtete OB Uli Burchardt an Ruth Bader, die Geschäftsführerin des Bodenseeforums. Sie hatte den großen Saal mit ihrem Team in kürzester Zeit mit Messebauern zum Impfzentrum verwandelt. Der Saal ist auch so unterteilt, dass trotzdem die Gremiumssitzungen, die wegen der Abstandsregeln derzeit aus dem Rathaus dorthin verlegt wurden, auch noch ihren Platz haben in einem abgeteilten Bereich. Zwei mobile Impfteams aus Singen sind im Einsatz. Im Bereich Security habe man die selben Partner wie die Stadthalle, das habe vieles vereinfacht, sagte Ruth Bader.
In Konstanz könnte man sich durch das Testzelt vor dem Bodenseeforum theoretisch auch noch einem Schnelltest unterziehen, um also mit hoher Wahrscheinlichkeit „negativ" zum Impfen gehen zu können. Die Tests dort gibt es allerdings nur auf Termin. „Das würde viele überfordern, zumal uns bislang auch kein Fall bekannt ist, dass jemand sich beim Impfen von jemand anderem infiziert hätte", sagte Jens Bittermann.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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