Kommunen sagen per Allgemeinverfügung alle Veranstaltungen ab/ Jetzt schon 19 Fälle im Landkreis
Drastische Reaktionen auf die Corona-Krise

Corona Landratsamt | Foto: In einer gemeinsamen Medienkonferenz kündigten Landrat Zeno Danner, die Vertreter der Kreisstädte wie der Kliniken drastische Maßnahmen angesichts der Corona-Krise an. swb-Bild: of
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Kreis Konstanz. Am Freitagmorgen gab es eine weitere Krisensitzung, bei der erstmals neben den Vertretern des Gesundheitsverbunds und der Blaulichtfraktion mit Feuerwehr, Rettungsdiensten, Polizei auch die OB und Bürgermeister der großen Kreisstädte einbezogen waren. „Die Situation spitzt sich zu“, so Landrat Zeno Danner. Stand Freitagmorgen gab es neben den zehn bekannten Infektionen neu weitere bestätigte Fälle, kündigte Landrat Zeno Danner an. Weil sich die Situation weiter verschärft, kündigten die Vertreter der Städte drastische Maßnahmen an.

Als Landratsamt wollen wir empfehlen, alle öffentlichen Veranstaltungen abzusagen“, so Landrat Zeno Danner. Das Landratsamt als Vertreter der Gesundheitsbehörde könne freilich nur eine Empfehlung aussprechen, eine Verfügung liege bei den Obs und Bürgermeistern als Ortspolizeibehörde. „Gleichwohl müssen wir darauf achten unser Leben hier nicht zum Erliegen zu bringen und dass es nach der Krise auch weiter gehen kann und wir keine „verwüstete Region“ hier haben“, mahnte Danner weiter . „Wir bekommen die ganze Situation, wenn die gesamte Bevölkerung eigenverantwortlich und mit Bedacht handelt, also Abstand hält und größere Ansammlungen meidet“, so Danner weiter.

Der Konstanzer OB Uli Burchardt kündigte für den Nachmittag eine Erklärung der Stadt an. Es gehe für ihn darum jetzt „möglich wenig falsch zu machen“. Singens OB Bernd Häusler kündigte an, dass man alle Veranstaltungen absagen werde per Allgemeinverfügung, auch die unter einer grenze von von 100 Personen, mindestens für die Zeit nach den Osterferien. Das werde auch an die Bürgermeister der Gemeinden und weiteren Städte weiter gegeben, Häusler. Das werde so sogar so weit gehen, dass neben dem Fußballbetrieb der Trainungsbetrieb eingestellt werden müsse und die Plätze Abgesperrt würden, so Häusler. Monika Laule als Vertreterin der Stadt Radolfzell begrüßte, dass man hier einheitlich vorgehe und eine gemeinsame Linie fahre.

Behörden schränken Kontakte ein/ Skepsis zur Schließung von Schulen und Kindergärten

Das Landratsamt werde den öffentlichen Kontakt einstellen und Termine nur noch nach telefonsicher Vereinbaren durchzuführen, kündigte Zeno Danner an. „Ich will, dass das Landratsamt weiter läuft. Wenn es zu einer Entscheidung kommT, dass Schulen oder Kindergärten geschlossen würden, dann müssten zum Beispiel auf der anderen Seite die Möglichkeiten geschaffen werden, dass Personal für die Versorgung im Gesundheitsbereich zur Verfügung stehe, so Danner weiter.

Zweite Welle beginnt / Kliniken stellen sich auf Patienten ein

Der Chefarzt des Klinikums Konstanz, Dr. Marcus Schuchmann sagte, dass man sich jetzt direkt darauf einstelle, dass Patienten auch in die Klinik eingeliefert werden müssten. Im Gesundheitsverbund verfüge man über 50 Plätze (35 in Singen und 15 in Konstanz), bei denen man Beatmung im Ernstfall durchführen könne. Es würden Vorbereitungen getroffen, um den Normalbetrieb des Klinikums herunterzufahren, um gerüstet zu sein, auch durch die Verschiebung von nicht zwingend nötigen Operationen.

Dr. Frank Hinder als Chef des Krisenstabs im Singener Klinikum unterstrich auch, dass man sich auf die nächste Stufe vorbereite. Er mahnte daran, dass man, wenn man schon Symptome habe, die einer Grippe ähnelten, soziale Kontakte einstellen solle und auch daheim bleiben müsse. Wenn das Gelinge, dann haben man die Chance die Patienten zu versorgen und die Welle auch Flacher halten zu können.

Problem sei nach wie vor, dass die niedergelassenen Ärzte über zuwenig Schutzkleidung verfügten, weshalb an die Kontrollzentren verwiesen werden müsse, so Dr Hannes vom Gesundheitsamt des Landkreises, der auch mit einem weitere Anstieg und einer „zweiten Welle“ rechnet, als Personen, die sich bei anderen Infizierten hier vor Ort angesteckt haben könnten. Alle gemeinsam könnten aber dazu beitragen, dass diese zweite Welle möglichst flach verlaufe“, so die Hoffnung von Frank Hinder.

Tests nur bei Grippe-Sympomen oder Fieber möglich

Nochmals bekräftigt wurde auch der Aufruf: eben nur mit Grippesympomten sich zu melden, und dann immer erst beim Hausarzt, auch wenn diese derzeit ebenfalls stark belastet sei. an den Kliniken komme es zur chaotischen Situationen, weil viele Personen ohne Sympome testen lassen wollten ob sie das Virus hätten oder nicht. Darüber könne der Test aber gar keine Aussage geben, so Dr. Schuchmann und Dr. Winterer.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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