Sechs Personen inzwischen genesen / Gesundheitsverbund nimmt Patienten aus Frankreich auf
Die Zahl der Covid-19 infizierten steigt auf 95 im Landkreis
Kreis Konstanz. Bis Dienstagabend, 24. März, wurden dem Gesundheitsamt nur vier weitere Coronabefunde gemeldet. Die Anzahl der erkrankten Personen im Kreis steigt damit auf 95. Vier Personen werden inzwischen stationär betreut, alle anderen Personen sind häuslich isoliert. Sechs Personen gelten inzwischen genesen, wurde durch die Medienstelle vermeldet. Damit flacht die Kurve vorerst ab.
In Baden Württemberg stieg die Zahl der bislang erkrankten von 5.333 auf 6.043 (Stand 15 Uhr), die Zahl der Toten ist inzwischen auf 37 angestiegen so das Sozialministerium, dessen Chef Manne Lucha am Montagabend selbst als Kontaktperson in die häusliche Quarantäne wechseln musste. 2.000 Proben aus drei Landkreisen können nicht mehr ausgewertet werden, weil das Labor nicht nachgekommen war und die Abstriche inzwischen zu alt sind.
In der Schweiz ist die Entwicklung weiter dramatisch: 8836 Personen sind bislang erkrankt, 86 Personen verstarben mit der Covid-19 Infektion. Im Kanton Schaffhausen liegt die Zahl der Infizierten bei 32, im Kanton Thurgau ist bei bislang 87 positiv getesten Personen inzwischen der erste Todesfall zu beklagen.
Hilfsangebot für Patienten aus dem Elsaß
Aufgrund der prekären Lage im benachbarten Frankreich erreichte das Land Baden-Württemberg ein Hilfegesuch aus der Region Elsass-Lothringen. Die dortigen französischen Krankenhäuser sind an der Grenze ihrer Behandlungskapazitäten für beatmungspflichtige Patientinnen und Patienten angekommen.Vier Patienten werden nun beim Gesundheitsverbund des Lankreises in Singen und Konstanz aufgenommen.
Viele Patienten wurden bereits mit Hilfe von Militärhubschraubern in Krankenhäuser im Süden des Landes, wo die Lage noch nicht ganz so prekär ist, verlegt. Ministerpräsident Kretschmann hat mittlerweile Elsass-Lothringen die Unterstützung Baden-Württembergs zugesagt und die Krankenhäuser des Landes über das Sozialministerium und die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft bezüglich ihrer Kapazitäten anfragen lassen.
Diese Anfrage wurde im Landkreis Konstanz sorgfältig geprüft und im Expertengremium beraten. Der Gesundheitsverbund hat aufgrund seiner zusätzlich geschaffenen Möglichkeiten beschlossen, an den Klinikstandorten Singen und Konstanz je zwei Beatmungsplätze zur Verfügung zu stellen. „Wir helfen unseren französischen Nachbarn gerne“, erklärt Landrat Zeno Danner. Gerade im Landkreis Konstanz, wo aus der französischen Besatzungszeit in Folge des Zweiten Weltkriegs heraus viele freundschaftliche Kontakte zwischen Deutschen und Franzosen entstanden sind und nahezu jede Gemeinde im Landkreis eine französische Partnerstadt hat, „ist es uns ein Herzensanliegen, unseren Freunden jenseits des Rheins zu helfen.“
„Solange wir noch freie Kapazitäten und damit die Möglichkeit haben, halte ich es für selbstverständlich, unseren Nachbarn unsere Unterstützung anzubieten“, bestätigt auch Bernd Sieber, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz und ergänzt: „In diesen Zeiten zählen mehr denn je der Zusammenhalt und die Solidarität untereinander“. Die Zusagen werden unter Berücksichtigung der aktuellen Lage zentral geprüft, die Zuweisung erfolgt über das Regierungspräsidium Freiburg.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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