Vorerst noch unverbindliche Angaben
Die neuen Grundsteuer-Hebeseätze werden veröffentlicht
Kreis Konstanz. Wie hoch wird die neue Grundsteuer sein? Nach Monaten der Ungewissheit können Grundstückeigentümer ihre künftige Steuerbelastung abschätzen. Seit dem Montag stellt das baden-württembergische Finanzministerium den Bürgerinnen und Bürgern Informationen zur Verfügung, mit welchen Hebesätzen die Städte und Gemeinden Grundsteuereinnahmen in der bisherigen Höhe erzielen können. Darauf weist der Vorsitzende des Deutschen Mieterbunds Bodensee, Winfried Kropp hin.
„Die Grundsteuer ist nicht nur eine Steuer der Eigentümer, sondern auch der Mieterinnen und Mieter.“ In den meisten Mietverhältnissen werde die Grundsteuer im Rahmen der Betriebskosten auf die Mieterhaushalte umgelegt. „Eine höhere Grundsteuer macht also das Wohnen teurer,“ sagt Kropp in der Mitteilung des Mieterbunds.
Nach den Daten des Finanzministeriums können sich die künftigen Hebesätze in der Stadt Konstanz zum Beispiel von 154 bis 170 vom Hundert bewegen. Der Mieterbunds-Vorsitzende appelliert an Oberbürgermeister Uli Burchardt und den Gemeinderat: „Widerstehen Sie der Versuchung, die Grundsteuerreform zu einer heimlichen Steuererhöhung zu nutzen.“ Bereit zu Jahresanfang 2024 sei in Konstanz eine schmerzhafte Erhöhung der Grundsteuer um knapp 24 Prozent in Kraft getreten.
Die neuen Hebesätze fallen bei Einsicht ins Portal relativ unterschiedlich aus, je dem Wert der Grundstücke: für Bodman-Ludwigshafen zum Beispiel wird der neue Hebesatz mit 65 bis 71 Prozent angegeben, hier liegt er noch bis zum Jahresende bei 300!
Tengen am anderen Ende des Landkreises hat bisher einen Hebesatz von 350, nun soll er zwischen 271 und 299 liegen laut den Angaben des Finanzministeriums in ihrem Transparenzregister. Für Singen läge nach dem neuen Register der Grundsteuer Hebesatz dann bei 410 bis 464, derzeit liegt er bei 360 von Hundert. In Radolfzell würde der als Gegenbeispiel sinken von derzeit 365 auf dann 201 - 223 Prozent. In Stockach würde der Hebesatz sinken von aktuell noch 395 auf dann 259 - 287 von Hundert.
In Baden-Württemberg wird ab 2025 die Grundsteuer nach dem Bodenwert bemessen. Dies könne zu Verschiebungen der Lasten unter den Grundsteuerzahlern führen, werden die Zahlen erklärt. Der Mieterbund rechnet damit, dass die Grundsteuer bei dicht bebauten Mehrfamilienhausgrundstücken sinken kann, während die Steuerbelastung in Villengegenden mit großen Grundstücken eher steigen wird. Die realen neuen Grundsteuer-Hebesätze müssen jetzt im Herbst auch noch von den Gemeinderäten beschlossen werden und können auch noch den im Transparenzgegister angebenen Zahlen abweichen.
Die Grundsteuerinformationen des Wirtschaftsministerium werden im Transparenzregister veröffentlicht über ein Online-Formular für alle Gemeinden im Land unter fm.baden-wuerttemberg.de/de/steuern/grundsteuer-dossier/transparenzregister
Quelle: Mieterbund Bodensee, Winfried Kropp
Autor:Presseinfo aus Singen |
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