Unwettervoralarm des Brandmeisters kam gerade rechtzeitig durch
Dauereinsätze der Konstanzer Feuerwehr
Konstanz. Am frühen Abend des Samstages erreichte das Stadtgebiet Konstanz eine starke Unwetterfront. Gegen 17:30 Uhr war die Unwetterzelle laut einem Bericht der Konstanzer Feuerwehr so groß, dass der Brandmeister vom Dienst sich dazu entschied, einen Unwettervoralarm für die Führungskräfte, die Führungsgruppe und die hauptamtlichen Mitarbeiter auszulösen. Keine Minute zu spät, da sofort die ersten Einsätze für die Feuerwache gemeldet wurden. Bis es wieder ruhiger wurde, war die Feuerwehr Konstanz - Stand etwa um Mitternacht - bei über 120 durch Unwetter bedingten Einsätzen. Mit im Einsatz waren die THW Ortsgruppe Konstanz und der Malteser Hilfsdienst mit einer SEG und der Kochgruppe für die Einsatzverpflegung.
Viele der Einsätze waren kleinere bis mittlere Unwettereinsätze wie Wassereintritte in Kellern oder umgestürzte Bäume. Doch es gab auch größere Einsätze:
Als einer der ersten Einsätze wurde über den Notruf gemeldet, dass auf der Mainaustraße ein Baum auf ein Auto gestürzt war und sich noch eine Person im Auto befinden würde. Dieser Einsatz wurde sofort mit erhöhter Priorität in der Einsatzzentrale aufgenommen und nach Alarm und Ausrückordnung alarmiert. An der Einsatzstelle bestätigte sich die Lage eines umgestürzten Baumes auf ein Auto, es war jedoch zum Glück niemand eingeklemmt.
Ein leeres Schlauchboot im Bereich des Fährehafens meldete ein Anrufer wenig später. Die Ölwehr mit dem Gerätewagen Wasserrettung und die DLRG OG Konstanz fuhren die Einsatzstelle an und erkundeten. Es stellte sich heraus, dass das Schlauchboot ein Beiboot war und das eigentliche Schiff dazu durch das Unwetter gesunken war. Die DLRG übernahm den Einsatz und die Feuerwehr rückte wieder ein. Personen wurden hierbei keine verletzt.
In großen Teilen der Universität drang in größeren Mengen Wasser ein. Die Fachschaft Sport postete sogar „Wir haben ein neues Schwimmbad“, weil im Universitätssportgelände die Turnhalle vollgelaufen war. Die Feuerwehr unterstütze hier mit Tauchpumpen und Wassersaugern um die Wassermassen aus den Gebäuden zu bekommen.
Während die Einsätze der Feuerwehr liefen, stellte die Rettungswache des Roten Kreuzes in der Luisenstraße fest, dass im Bereich der Einfahrt ein Baum drohte umzustürzen. Würde der Baum fallen, wäre eine Ausfahrt für den Rettungsdienst nicht mehr gegeben gewesen. Mit einer Drehleiter wurde der Baum so gesichert das keine Gefahr mehr bestand.
Wasser im Aufzugsschacht des Klinikum war eine Meldung von vielen, die die Einsatzkräfte der Feuerwehr am gestrigen Abend erreichte. Der Brandmeister vom Dienst und ein MTW mit zusätzlicher Ausrüstung für Unwettereinsätze fuhren an die Einsatzstelle. Vor Ort zeigte sich dann das ganze Bild der Lage. In alle Aufzugsschächte gelangte durch den Dachbereich Wasser. Sofort wurde durch einen Service Techniker der Aufzüge und die Feuerwehr alle Aufzugsanlagen stillgelegt. Eine Erkundung auf dem Dach ergab dann, dass durch verstopfte Abflüsse das Wasser eindrang.
Durch das Abschalten des Aufzuges waren auch die Patientenaufzüge betroffen. Somit wurden durch Mitarbeiter vor Ort die Verantwortlichen des Krankenhausen alarmiert. In einer Krisensitzung wurde entschieden, dass durch die Integrierte Leitstelle eine SEG alarmiert werden soll um eine Tragehilfe für Patienten, welche dringend verlegt werden müssen, zu gewährleisten. Bis zum Eintreffen der SEG wurden weitere Kräfte ans Klinikum beordert um die Zeit zu überbrücken. Parallel dazu wurden durch das THW Sandsäcke und Abdichtplanen an die Einsatzstelle gebracht, um die Stellen des Wassereintritts abzudichten. Die Einsatzstelle wurde dann an das Personal des Klinikums übergeben. Heute Morgen gegen 9 Uhr kam dann die Meldung, dass die Aufzüge wieder betriebsbereit sind und auch die SEG Konstanz 2 des Malteser Hilfsdienst wieder entlassen werden konnte.
Durch die starken Regenfälle und Dreck kam es in der Unterführung am Sternenplatz zu verstopften Abflüssen und in Folge dadurch zu einem Wasserstau in der Unterführung. Mehrere PKW, welche vom Sternenplatz in Richtung Mainau und Theodor-Heuss-Straße fuhren sind dadurch in den Wassermassen stecken geblieben. Die Fahrzeuge wurden durch Einsatzkräfte der THW Ortsgruppe Konstanz aus dem Wasser geborgen.
Gegen Mitternacht waren dann die meisten Einsatzstellen abgearbeitet und die letzten Einsatzkräfte konnten sich verpflegen und die Fahrzeuge wieder richten. Im Einsatz waren von der Feuerwehr Konstanz über 80 Einsatzkräften. Alarmiert wurden alle sieben Löschbereiche von Konstanz.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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