Heinrich Wefing von der "Zeit" spricht an der HTWG Konstanz am Montag
Charta der digitalen Grundrechte im Referat

HTWG Europa | Foto: Heinrich Wefing. swb-Bild: Vera Tammen
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Konstanz. Heinrich Wefing berichtet als Ressortleiter Politik für die Wochenzeitung »Die Zeit« regelmäßig über das politische Geschehen in Europa. Gemeinsam mit anderen renommierten Intellektuellen hat er eine »Charta der digitalen Grundrechte in der EU« entwickelt. Am Montag, 13. Mai, erläutert er bei einem Vortrag im Studium generale der Hochschule Konstanz (HTWG), was es damit auf sich hat.

27 Bürgerinnen und Bürger haben 2016 gemeinsam eine Europäische Charta der digitalen Grundrechte erarbeitet. Die Initiative, die von der »Zeit«-Stiftung organisatorisch begleitet wird, geht zurück auf Gespräche, die der verstorbene »FAZ«-Mitherausgeber Frank Schirrmacher seinerzeit mit dem SPD-Politiker Martin Schulz und dem »Zeit«-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo führte. Die Frage lautete damals wie heute: Wie lässt sich die Souveränität und Freiheit des Einzelnen in der digitalen Welt wirksam schützen – gegen die Total-Überwachung durch den Staat, aber auch gegen den Zugriff mächtiger Großkonzerne?

Die Charta setzt dem klar definierte Grundrechte entgegen, auf die sich jeder Mensch berufen könnte. Dabei geht es um weit mehr als nur Datenschutz – die Artikel der Charta schlagen auch Regeln für Phänomene wie Big Data, Künstliche Intelligenz, Robotik und soziale Verhaltenssteuerung vor.

Zu den Initiatoren der Charta gehören der Soziologe Heinz Bude, die Schriftstellerin Juli Zeh, der ehemalige Bundesverfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem, die Unternehmerin Yvonne Hofstätter, der BR-Intendant Ulrich Wilhelm, der Gründer der »Re:publica«, Johnny Häusler, und viele andere. Der Vortrag schildert, wie die Charta zustande kam, welche Debatten sie ausgelöst hat und wie es nun, drei Jahre später, mit der Initiative weitergeht.

Heinrich Wefing studierte Rechtswissenschaften und Kunstgeschichte in Bonn und Freiburg. Ab 1996 war er Feuilleton-Redakteur der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, später Korrespondent der FAZ in Berlin und San Francisco, anschließend Büroleiter des FAZ-Feuilletons in Berlin. Seit 2008 Politik-Redakteur der »Zeit«, seit Anfang 2018 dort Ressortleiter Politik.

Verschiedene Veröffentlichungen, darunter »Kulisse der Macht. Das Berliner Kanzleramt« (2001), »Der Fall Demjanjuk« (2011), »Geht alles gar nicht« (2015, mit Marc Brost). Mehrere Preise und Auszeichnungen, zuletzt Theodor-Wolff-Preis 2016.

Wefings Vortrag ist Teil der Reihe „Was Europa ausmacht – Seine Philosophie, Wissenschaft, Politik, Technik, Wirtschaft und Kunst in Geschichte(n), Gegenwart und Zukunft“ im Studium generale der HTWG. Veranstaltet wird die Vortragsreihe von Volker Friedrich, der als Professor für Schreiben und Rhetorik an der Hochschule Konstanz lehrt. Die Vorträge richten sich ausdrücklich an ein Publikum ohne Vorkenntnisse. Weitere Infos im Internet unter: www.htwg-konstanz.de/studium/ergaenzende-studienangebote/studium-generale/

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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