Verfeinerte Planung vorgestellt – genaue Kostenkalkulation bis Ende des Jahres
BSZ Konstanz reißt die Marke von 100 Millionen Euro

Foyer BSZ | Foto: Som stellten die Planer vom Büro Franz & Sue das künftige Foyer in der Animation vor. swb-Bild: Franz & Sue
  • Foyer BSZ
  • Foto: Som stellten die Planer vom Büro Franz & Sue das künftige Foyer in der Animation vor. swb-Bild: Franz & Sue
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Konstanz. Die geschätzten Kosten für das neue Berufsschulzentrum Konstanz auf dem Areal der jetzt noch betriebenen Zeppelin-Gewerbeschule haben die Marke von 100 Millionen Euro überschritten. Es sind aktuell 103,5 Millionen Euro die für das bislang größte Bauprojekt des Landkreises kalkuliert werden. Die Leiterin des Kreis-Hochbauamts, Karin Seidl informierte in der Kreistagssitzung über die Ergebnisse aus den BSZ-Bauausschuss, der Tags zuvor getagt hatte. In 2018 war das Projekt noch mit 90 Millionen Euro kalkuliert worden, seither hätten sich die Baukosten um 15 Prozent verteuert, vor allem jetzt im ersten Halbjahr 2021. Wie sich das weiter Entwickle, könne aber niemand wirklichj sagen, so Seidl die klar machte, dass sich hier nicht Mehrkosten durch die verfeinerte Planung ergeben hätten, die nach wie vor genau im Fenster der Beauftragung durch das Büro Franz & Sue durchgeführt wird. In der Sitzung wurden auch erste Ansichten vom neuen Planungsstand vorgestellt, von den Aussenfassaden, der Foyersituation, den Innenhöfen wie einem der drei Modelle von Klassenzimmern. Inzwischen wurde für die Projektbegleiter von Drees & Sommer die Leistungsphase 3 gestartet, bis Ende des Jahre soll die Kostenschätzung dann vorliegen aufgrund derer der förmliche Baubeschluss 2022 erfolgen kann. Der Baubeginn ist für das erste Quartal 2023 vorgesehen im ersten Bauabschnitt. Ende 2028 soll das neue BSZ dann in allen Bauabschnitten vollendet sein.

Das Gebäude werde als Holz-Hybridbau, also in Verbindung mit anderen Materialen entstehen und man werde das Ziel der Klimaneutralität auch in der Bauphase erreichen. Was die Klimatechnik angeht, setze man auf eine Eis-Sole-Wärmepumpe, die zwar nicht neu, aber neu für den Landkreis ist. Alle Dächer würden mit Photovoltaik belegt für den Eigenbedarf, das Lüftungssystem für die Klassenzimmer und Gänge werde in den Wänden platziert, wodurch man sich zum Beispiel die Kosten für abgehängte Decken spare. Die Klasseräume werden überhaupt mit einem Höchstmaß an Flexibilität versehen denn man wisse jetzt noch welche Anforderungen an die Schule in der Zukunft gestellt würden. Es werde drei Modelle von Klassenzimmern geben, die aber alle auf der selben Infrastruktur, auch digital aufbaen, so dass alles überall immer an der gleichen Stelle zu finden sei und auch immer gleich funktioniere. Für die Innenhöfe wird der „Bodenseekiesel“ als Formgeber in vielen Variationen auch mit dem Grün interpretiert.

Das Entsetzen über die Steigerung der Kosten hielt sich erst noch in Grenzen, das erste Halbjahr 2021 gilt wegen Corona, Lieferengpässen und Bau-Nachholbedarf als Ausreisser. Schopn letzte Woche war von wieder einbrechenden Preisen auf dem Bauholzmarkt beispielsweise zu hören. Jetzt schon den Rotstift anzusetzen, hält auch Landrat Zeno Danner für verfrüht. „Wir wollen ein Gebäude haben, dass zukunftsweisen ist, und keinen Standardbau“, leitete er die Statements der Fraktionen ein. Bernd Häusler sagte für die CDU,: „Es ist ein Meilenstein für den Berufschulstandort und Nachhaltigkeit und Klimaschutz zeigt in die Zukunft. Wie sehen mit einem weinendem Auge, dass die Baupreise derzeit verrückt spielen.“ Nina Röcklelein von den Grünen lobte, dass man von Beginn an den Klimaschutz mitdenke vielleicht könnte man auch noch Fördergelder dazu bekommen, hoffte sie. Radolfzell OB Martin Staabs für die Freien Wähler: „Wir können einstimmen in das Lob für die gute Planung. Was uns große Sorgen macht, sind die Kosten. Wir haben noch nicht mal eine Kostenberechnung“ Die Mehrkosten würden dann Geld binden, welches man für andere Projekte bräuchte. Für ihn gibt es die klare Ansage an die Projektsteuerer; „Wir sehen keine Fortschreibung der Kosten mit geöffnetem Füllhorn.“ Für Staab gelte es zudem eine Kostenvereinbarung mit der Stadt Konstanz wegen der Sporthalle zu rreffen, bevor man mit bauen beginnt. Auch Ralf Baumert für die freien Wähler lobt die bislang gute Vorplanung und hofft auf eine Stabilisierung der Baukosten. Dr. Georg Geiger von der FDP zeigte sich nicht von der Kostensteigerung begeistert, die genannte Summe könne ja immer noch bis zu 30 Prozent in beide Richtungen ausscheren. Damals in Radolfzell habe man noch mit 2,8 Prozent rechnen können.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.