Petra Olschowski in der HTWG Konstanz
Blick in die nachhaltige Verkehrszukunft genommen
Konstanz. Innovationsfreude und Anwendungsorientierung in Lehre und Forschung beeindrucken Ministerin Petra Olschowski bei ihrem Antrittsbesuch am Freitag an der HTWG Hochschule Konstanz.
Vorbereitungen, autonom fahrende Züge, Straßenbahnen und Autos für den öffentlichen Verkehr fit zu machen, schreiten zügig voran. Wie aber ist autonomes Fahren auf dem Wasser möglich, wo eine dritte Dimension – der wechselhafte Untergrund – die Anforderungen an die Fahrzeuge nochmals erhöht? Davon konnte sich Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst am Konstanzer Seerhein einen Eindruck verschaffen.
Bei ihrem Antrittsbesuch an der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung beeindruckte sie das Forschungsboot Solgenia nicht nur wegen seines Solar- und Brennstoffzellenantriebs, sondern auch mit einem autonomen Andocken. Sicher und präzise legte es am Bootssteg der Hochschule an. „Die HTWG Konstanz ist hier in der Vierländerregion Bodensee von größter strategischer Bedeutung für Baden-Württemberg im Hochschul- und Wissenschaftssektor“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. „Die HTWG steht sowohl für eine enorme Dynamik als auch regionale und internationale Sichtbarkeit. Hiervon zeugen nicht zuletzt die Konferenzen im Bereich Wasserqualität, Holzbau und Digitalisierung, die von der Hochschule jüngst ausgerichtet worden sind. Beim Rundgang über den Campus hat mich an den verschiedenen Stationen – dem Forschungsboot ‚Solgenia‘, dem Open Innovation Lab, dem ‚eLaketric‘ Racing Team und dem ‚Eurobot‘-Team – besonders beeindruckt, mit welcher Begeisterung Lehrende gemeinsam mit Studierenden an wichtigen Zukunftsthemen wie Elektromobilität, Robotik, autonomes Fahren, nachhaltige Antriebskonzepte sowie der Produktentwicklung mit digitalen Werkzeugen arbeiten und forschen.“
Treiber der digitalen Transformation
Mit dem Forschungsboot zeigte die Hochschule beispielhaft, wie sie die nachhaltige Mobilität von morgen mitgestaltet und ihre Studierenden zu Gestalterinnen und Gestaltern der Zukunft ausbildet: „Wir wollen einen Beitrag leisten – als Treiber der digitalen Transformation und mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit“, erläuterte HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein. Für das Ziel, bis 2030 eine klimapositive Hochschule zu sein, macht die HTWG ihren eigenen Campus zum Labor als Beispiel für nachhaltige Entwicklung. Großen Wert legt die Hochschule bei allen Projekten auf die Belegung der Dritten Mission - der Verflechtung mit ihrer Umwelt und den Austausch mit allen Akteuren aus der Gesellschaft – sowie auf die Intensivierung der regionalen und internationalen Vernetzung. Beispielsweise wurde im vergangenen Jahr ein viel beachtetes Reallabor mit der Stadt Singen gegründet, dessen Ziel in der Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie in Singen liegt.
Fakultätsübergreifende Zusammenarbeit
„Praxisnah, interdisziplinär, international und persönlich - das macht Lernen, Lehren und Forschen an der HTWG aus“, sagte Prof. Dr. Sabine Rein. Immer stehe die Anwendungsorientierung im Fokus. Davon konnte sich die Wissenschaftsministerin auch bei den weiteren Stationen des Campusrundgangs mit den Mitgliedern des HTWG-Präsidiums überzeugen: Im Open Innovation Lab zeigte Prof. Oliver Fritz, wie die vielfältige Ausstattung von 3D-Druckern und 3D-Scannern bis zu Fräsen und Laserschneidern Studierende, Lehrende und Mitarbeiter der Hochschule in interdisziplinären Teams zusammenbringt. Angelehnt an sogenannte „Makerspaces“ und „Fablabs“ ist das Labor eine moderne Werkstatt, in der Ideen und Prototypen entwickelt und getestet werden können.
Projektarbeit erhöht Employability
Auch in der Werkstatt des „eLaketric“-Teams wurde der Erfolg interdisziplinärer Projektzusammenarbeit ersichtlich. Alle zwei Jahre konstruieren und bauen die Teammitglieder ein Rennmotorrad mit Elektroantrieb, um damit bei internationalen Studierendenwettbewerben der „MotoStudent“ an den Start zu gehen. Mit großem Erfolg: Erst im Herbst 2022 setzte sich das Team gegen weitere Top-Teams durch, belegte mit seiner Maschine „Amperia“ beim Moto Engineering Wettbewerb den dritten Platz in der Gesamtwertung und gewann das Abschlussrennen im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola. „Die Vermittlung von Future Skills, also Fähigkeiten, Fertigkeiten und Eigenschaften, die über das reine Fachwissen hinausgehen, sind ein wichtiger Aspekt unserer Lehre. So bieten zum Beispiel die Teamarbeit über Fachgrenzen hinweg, das Umsetzen eines Projektes mit allen technischen und auch finanziellen Herausforderungen oder der Austausch mit internationalen Teams beste Voraussetzungen für unsere Absolvierenden, für die Veränderungen in der deutschen Wirtschaft hervorragend gerüstet zu sein“, betonte Präsidentin Prof. Rein. Das zeigte sich auch in der jüngsten Absolventenbefragung. Die Mehrheit der Befragten hatte in den ersten drei Monaten nach Studienabschluss eine unbefristete Festanstellung mit überdurchschnittlichem Gehalt gefunden.
Beitrag gegen Fachkräftemangel
Am Beispiel des Bedarfs an gut ausgebildetem Ingenieurnachwuchs machte HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein den Beitrag der HTWG für die Wirtschaft und den Wohlstand in Baden-Württemberg anschaulich: Mit einem ständig angepassten Angebot unterstützt die Hochschule Konstanz die regionale und überregionale Industrie und bietet attraktive Studienplätze für junge Menschen. Als Beispiel nannte sie den internationalen Bachelor-Studiengang „Sustainable Engineering and Future Technolgies“, der zum Wintersemester 2023/24 an den Start gehen wird.
Begeisterung wirkt ansteckend
Wie begeisternd Robotik sein kann, zeigte ein Team von Informatik-Studierenden Ministerin Petra Olschowski. Sie hatten sich mit Feuereifer auf den internationalen Eurobot-Wettbewerb im französischen La Roche-sur-Yon vorbereitet. In 100 Sekunden musste ihr Roboter dort eine komplexe Aufgabe erledigen – und schaffte sie mit Bravour. Die HTWG-Studierenden stellten das beste deutsche Team beim Eurobot-Finale.
Beeindruckt zeigte sich die Ministerin auch von der Bibliothek der Hochschule, die – im früheren Konstanzer Schlachthof beheimatet – mehrfach für ihre Architektur wie auch ihre Ausstattung ausgezeichnet worden ist. Die Einrichtung ist beispielhaft für die digitale Transformation: Der Bestand an Online-Medien (insgesamt 200.000 eBooks) wächst weit überproportional gegenüber dem Buchbestand in den Regalen (gesamt 50.000 Bücher). Dennoch zählt die Bibliothek steigende Besucherzahlen. Sie ist mit großzügigen Öffnungszeiten, moderner Ausstattung und Gruppenräumen als Lernort für Studierende attraktiv und steht auch Bürgerinnen und Bürgern zur Nutzung offen.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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