Gedenken der Opfer und Vertriebenen
Aktionsbündnis ruft zu gemeinsamer Mahnwache für Frieden in Gaza auf

Im Bild eine Mahnwache am Konstanzer Münster gegen die Gewalt an Frauen im Iran. | Foto: Archiv SWB / Koselka
  • Im Bild eine Mahnwache am Konstanzer Münster gegen die Gewalt an Frauen im Iran.
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Konstanz. Während viele Menschen in Deutschland dieser Tage der Reise in die Heimat entgegensehen, sind fast 85 Prozent der Menschen im Gaza in den letzten zwei Monaten aus ihrer Heimat vertrieben worden. Die Stimmen der Betroffenen fallen derweil einer Entmenschlichung zum Opfer. Deshalb ruft ein neues Aktionsbündnis „Rettet Gaza - Konstanz“ zu einer Mahnwache am Dienstag den 19. Dezember auf. Beginn ist laut dem Aktionsbündnis um 19 Uhr auf dem Münsterplatz in Konstanz im Bereich des Hauptportals.

«Nirgends ist es sicher im Gaza und niemand ist sicher im Gaza», so die Worte des WHO Chefs Tedros Adhanom Ghebreyesus am 10. Dezember vor dem UN-Sicherheitsrat, kurz bevor die USA als einziges der 15 Mitglieder erneut eine Resolution zu einem Waffenstillstand verhinderte. Von «einer der intensivsten Bombenkampagnen der Geschichte» und «Zerstörung vergleichbar oder größer der Zerstörung Deutscher Städte im zweiten Weltkrieg» spricht EU Außenbeauftragter Josep Borrell. Nach Auswertungen von ESA Satellitenbildern sind 40 Prozent aller Wohnungen in Gaza zerstört oder beschädigt, sowie zivilen Einrichtungen von Gerichten über Schulen, Krankenhäusern aber auch Farmland und Gewächshäuser.

Beobachter sehen darin die Israelische Dahiya Doktrin, die eine Vergeltung mit «unverhältnismäßiger Macht» vorschreibt und welche von der UN als gezielten Terror gegen die Zivilbevölkerung beschrieben wird. Hugh Lovatt vom European Council on Foreign Relations sieht in Israels Handeln die «vorsätzliche und methodische Zerstörung der zivilen Institutionen und der Infrastruktur, die für die Verwaltung und Stabilisierung des Gazastreifens nach dem Konflikt erforderlich sind.»

"Ich bin fassungslos darüber, wie Deutschland im Angesicht der zigtausenden getöteten Kinder wegschaut und sich gegen einen Waffenstillstand ausspricht.", erklärt Jannik Dornseiff und ergänzt: "Stattdessen hat Deutschland seine Waffenexporte nach Israel verzehnfacht und wird in Zukunft sogar ermöglichen, dass Israel in Zukunft kostenlos auf Bundeswehrbestände zugreifen kann."

Die 200.000 Menschen der Palästinensischen Diaspora in Deutschland müssen das mit ansehen während ihr Protest weitgehend verboten wird, begründen die Partner des Aktionsbündnisses ihre Initiative. Mit den Worten der LMU-promovierten Nahostexpertin Sarah El Bulbeisi: «PalästinenserInnen fühlen sich entmenschlicht, weil der ganze politische und mediale Diskurs sie als Menschen unsichtbar macht».

"Den Menschen die Lebensgrundlage zu nehmen führt nicht zu Frieden. Weder hier, noch in Gaza, noch in Israel. Wir rufen dazu auf sich auf die Menschlichkeit der Opfer im Gaza und ihrer Angehörigen hier im Land zu besinnen. Wir wollen Betroffenen und allen die sehnsüchtig nach Frieden sind eine Plattform dazu bieten.", erklärt Vincent Trötschel als Sprecher des Bündnisses.

Quelle: Aktionsbündnis "Rettet Gaza Konstanz", Manuel Oestringer

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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