Rund 100 Teilnehmer bei Protestzug am Sonntag
Aktionsbündnis prangert ein Jahr "Völkermord in Gaza" an

Die TeilnehmerInnen des Protestzugs "Rettet Gaza" auf ihrem Weg durch die Konstanzer Altstadt. | Foto: Ed Kurdy / Rettet Gaza
  • Die TeilnehmerInnen des Protestzugs "Rettet Gaza" auf ihrem Weg durch die Konstanzer Altstadt.
  • Foto: Ed Kurdy / Rettet Gaza
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Konstanz. Anlässlich über einem Jahres Völkermord in Gaza demonstrierten rund 100 Menschen in Konstanz gegen Israels fortschreitende Bombardierung Gazas, des Westjordanlandes, Libanons, Syriens, Iraks und des Jemens. Sie forderten einen sofortigen Waffenstillstand und ein Ende der Blockade Gazas.

 „Deutschland finanziert, Israel bombardiert.“, hallte es am Sonntag während des verkaufsoffenen Sonntags durch die ganze Stadt. Rund 100 Menschen mahnten die deutsche Unterstützung in diesem Völkermord an, warnten vor einer weiteren regionalen Eskalation und forderten, wie schon bereits auf ihrer ersten Mahnwache im Dezember, einen sofortigen und umfassenden Waffenstillstand.

„Es erscheint schwer vorstellbar, aber nach über einem Jahr Völkermord wird die Situation in Palästina und der Umgebung trotzdem noch bei jeder Minute schlimmer. Israel hat im vergangenen Jahr systematisch alle zivilen und kulturellen Institutionen in Gaza zerstört. Schulen, Krankenhäuser, Moscheen. Und gleichzeitig hat es weit über 40.000 Menschen ermordet. Und nun erleben wir den Beginn derselben Geschichte im Libanon. Wohin die israelische Armee fliegt, das erste was sie zerstören sind Krankenhäuser.“, drückte Ed Kurdy von Rettet Gaza seine Verzweiflung aus.

Mit dem Herbst sinken in Gaza die Temperaturen und es treten starke Regenfälle auf, während die überwiegende Mehrheit der geschwächten und ausgehungerten Bevölkerung diesen widrigen Bedingungen nahezu schutzlos ausgeliefert ist. Analysen von Satellitenbildern haben ergeben, dass zwei Drittel aller Gebäude in Gaza zerstört sind. Fast die gesamte Bevölkerung ist auf der Flucht, und Krankheiten breiten sich unter den Menschen aus.

Gleichzeitig eskaliere der Krieg immer weiter in der Region, so die Gruppe. Bombardements und Überfälle im Westjordanland nahmen in den vergangenen Wochen deutlich zu. Zwischen Israel und Libanon herrscht nun beinahe ein offener, uneingeschränkter Krieg. Und die Spannungen zwischen Iran und Israel, sowie den USA sind so hoch, dass ein offener Krieg zwischen den Ländern nicht mehr weit weg erscheint.

Anstatt zu versuchen eine regionale Vermittlerrolle einzunehmen und einen drohenden offenen Krieg in der ganzen erweiterten Region noch zu verhindern, sicherte Deutschland vergangene Woche Israel seine weiterhin uneingeschränkte Unterstützung zu. „Wir haben Waffen geliefert und wir werden Waffen liefern.“, erklärte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz vergangene Woche im Bundestag. Für die AktivistInnen von Rettet Gaza ist damit klar, dass Deutschland sich auch weiterhin der Beihilfe zum Völkermord schuldig macht. Auch in dem aktuell anlaufenden Gerichtsverfahren, in dem Deutschland von Nicaragua wegen Beihilfe zum Völkermord verklage, werde diese Aussage vermutlich mit Interesse aufgenommen worden sein.

„Das vergangene Jahr war unerträglich für die PalästinenserInnen und für jeden, dessen Mitgefühl und Menschlichkeit noch intakt sind. Und momentan deutet viele darauf hin, dass das neue Jahr noch schrecklicher wird. Mit der Eskalation im Libanon und dem möglichen aktuellen israelischen Plan den Norden Gazas vollständig auszuhungern. Für uns ist klar, wir werden weiter demonstrieren. Bis die Verantwortlichen in Deutschland zur Rechenschaft gezogen sind und Palästina frei ist. Wir laden alle dazu ein, mitzukämpfen.“, fasste Khalidi Kashmiri seine Stimmung nach einem Jahr Völkermord zusammen.

Quelle: Aktionsbündnis "Rettet Gaza", Manuel Oestringer

Autor:

Presseinfo aus Singen

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