Jugendamt Konstanz verschickt die Kita-Zusagen
90 Prozent der Kinder kommen in die Wunscheinrichtung der Eltern
Konstanz. Ab dem 7. Mai wurden die Zusagen für die Kindergärten und Krippenplätze verschickt. 90 % der Kinder erhalten einen Platz in der Wunscheinrichtung ihrer Eltern. Bei den Plätzen für Kleinkinder unter drei Jahren besteht weiterhin eine hohe Nachfrage. Das Sozial- und Jugendamt versucht, den Eltern bestmöglich zu helfen.
In diesem Jahr sehen sich die Kindertageseinrichtungen der Stadt Konstanz gleich mehreren besonderen Gegebenheiten gegenüber. Zum einen ist die Zahl der Schulabgänger verglichen mit den Vorjahren relativ gering, so dass weniger Plätze als in den Jahren zuvor in den Kindergärten frei werden. Zum anderen sind die geburtenstarken Jahrgänge der letzten Jahre nun auch im Kindergartenalter angekommen.
Trotz dieser besonderen Gegebenheiten ist es gelungen, annähernd allen Kindergartenkindern für den kommenden Herbst ein Platzangebot machen zu können. „Dies ist dem großen Engagement der Kindertageseinrichtungen und deren Träger zu verdanken“, unterstreicht Alfred Kaufmann, der Leiter des Sozial- und Jugendamtes. Die Einrichtungen waren bereit, ihre Plätze bis an die Obergrenze und zum Teil darüber hinaus zu vergeben. Insgesamt 740 Kinder bekommen nach der ersten Vergaberunde eine Zusage. Davon können 654 Kinder eine der drei angegebenen Wunscheinrichtungen der Eltern besuchen. Das sind knapp 90 Prozent. 86 erhalten ein Platzangebot einer anderen Kindertageseinrichtung.
Auch die Mitteilung, dass das Kind bisher keinen Platz in der ersten Vergaberunde bekommen hat, wurde zeitgleich ab 7. Mai an die Eltern verschickt. Insgesamt konnte bisher an rund 30 Kindergartenkinder (Ü3) kein Platz vergeben werden. Diese Kinder sind allerdings entweder noch nicht tatsächlich nach Konstanz gezogen oder deren Eltern wollten sie nicht außerhalb ihrer angegebenen Wunscheinrichtungen vermitteln lassen.
Bei den Kleinkindern unter drei Jahren konnten im ersten Vergabeverfahren insgesamt 277 nicht versorgt werden. Diese Zahl entspricht in etwa den Zahlen der Vorjahre. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass beim Nachrückverfahren noch viele Kinder untergebracht werden können. Eine Entspannung der Situation ist wohl im Frühjahr zu erwarten. Durch den Abschluss von Bauvorhaben im Bereich der Kindertagesbetreuung werden dann weitere Plätze zur Verfügung stehen. „Wir intensiv dabei, weitere Lösungen zu erarbeiten und zu realisieren. Wir kochen sozusagen auf allen Töpfen, um die Versorgung von Kleinkindern unter drei Jahren zu verbessern“, erklärt Alfred Kaufmann.
Seit 2007 bis zum Jahr 2020 wird die Stadt Konstanz über 52 Millionen Euro in den Ausbau der Kindertagesbetreuung investiert haben. Verglichen mit anderen Städten, besitzt Konstanz laut dem Landesjugendamt die zweithöchste Versorgungsquote in der Kleinkinderbetreuung in Baden-Württemberg.
Das Sozial- und Jugendamt bittet nun alle Eltern, den Kindertagesstätten spätestens bis zum 18. Mai zurückzumelden, ob sie den angebotenen Platz annehmen oder nicht, damit möglichst schnell das Nachrückverfahren eingeleitet werden kann.
Das Nachrückverfahren folgt dann den gleichen Kriterien wie die Vergabe. Erfahrungsgemäß wird es mehrere Durchgänge geben, bis alle Plätze in den Einrichtungen endgültig vergeben sind. Für eine große Zahl von Kleinkindern, stehen Plätze in der Kindertagespflege zur Verfügung.
Eltern, die in der ersten Vergaberunde keine Zusage erhalten, werden gebeten, von Nachfragen beim Jugendamt, Kitas oder Tagesmüttern vor dem 18. Mai abzusehen und das Nachrückverfahren abzuwarten. Erst dann ist absehbar, ob und wie viele Plätze freigegeben werden. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass hierbei noch viele Kinder untergebracht werden können. Das Nachrückverfahren wird voraussichtlich am 4. Juni beginnen. Vor diesem Datum können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Eltern nichts bewirken.
Seit 2012 wurden in Konstanz 210 neue Betreuungsplätze für Kleinkinder und 140 Kindergartenplätze geschaffen. Dafür wurden rund 90 zusätzliche Erzieherinnen eingestellt. Dafür investierte die Stadt Konstanz rund 10 Millionen Euro zusätzlich in das Personal und den Betrieb von Kindertagesstätten. Von 2013 bis 2016 stiegen die jährlichen Kosten für die Kindertagesbetreuung von rund 22,4 auf 32 Millionen Euro. Insgesamt gibt es in der Stadt Konstanz 3.300 Betreuungsplätze für Kinder von zwei Monaten bis zum Schuleintritt in einer Kindertageseinrichtung, zuzüglich der Plätze in Kindertagespflege. Nicht eingerechnet sind hier Kinderbetreuungsplätze in einer Sondereinrichtung für Kinder mit besonderem Förderbedarf.
Bis zum Sommer 2019 werden die Kindertagesstätten St. Martin und die Kindertagesstätte im KiKuZ Raiteberg ausgebaut. Geplant sind außerdem Erweiterungen in fünf Kindertagesstätten, so entstehen insgesamt 130 weitere Plätze. Die Stadt Konstanz in intensiven Gesprächen und Verhandlungen mit den freien Trägern zum weiteren Ausbau der Kleinkindbetreuung. Viele weitere Krippenplätze können dadurch geschaffen werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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