Stadt stellt Statistik zum Handlungsprogram Wohnen im Rat vor
42 Quadratmeter Wohnfläche pro Konstanzer

Wohnbau Konstanz | Foto: Der Konstanzer Stadtteil Petershausen im Lunftbild der Wobak. Nördlich des Rheins wächst die Stradt am stärksten. sqwb-Bild: Wobak
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Konstanz. Das Handlungsprogramm Wohnen in Konstanz sieht bis 2035 den Bau von 7.900 Wohnungen vor. Das klingt nach viel, doch ein Blick auf die Bautätigkeit seit den 1950er Jahren relativiert den aktuell wahrgenommenen Bauboom. Interessante Einblicke gibt die aktuelle Gebäudebestandsdatei, die am 22. März im Gemeinderat vorgestellt wurde und auf www.konstanz.de abrufbar ist. In der Datei sind alle Wohnungen und Gebäude erfasst, die bis 2016 gebaut wurden.

Insgesamt gab es Ende 2016 45.938 Wohnungen in Konstanz. Davon sind 44 Prozent (20.378) zwischen 1950 und 1979 entstanden. Den größten Bauboom gab es in den 60er (8.595 Wohnungen) und 70er Jahren (7.820). In den ersten zehn Jahren nach der Jahrtausendwende wurden 3.006 Wohnungen gebaut. Von 2010 bis 2016 sind weitere 2.465 Wohnungen entstanden. Nimmt man diese Statistik als Maßstab, entsprechen die geplanten 7.900 Wohnungen in den knapp 20 Jahren bis 2035 einem moderaten Wachstum der Stadt.

Die insgesamt 45.938 Wohnungen verteilten sich auf 11.250 Gebäude. Davon wurden allein 4.575 Bauten (rund 40,1 Prozent) zwischen 1950 und 1979 gebaut. Gleichzeitig stieg in dieser Zeit die Einwohnerzahl von 42.934 auf 67.909 (plus 58 Prozent), was mit der Flüchtlingsbewegung und der Aufnahme von Vertriebenen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem dem wirtschaftlichen Aufschwung, verstärkt durch die Gründung der Universität Konstanz, zusammenhängt.

Der urbane Charakter von Konstanz zeigt sich darin, dass mit 55 Prozent die Mehrheit der Wohnungen mehrstöckig sind. Nur 17 Prozent der Wohnungen sind Ein- bzw. Zweifamilienhäuser.

Im Durchschnitt wohnt jeder EinwohnerIn auf knapp 42 Quadratmetern (Stand: 2016). Das entspricht dem Landesdurchschnitt von Baden-Württemberg bei der Volkszählung (Zensus) 2011. In den Ortsteilen und in Staad mit vielen Einfamilienhäuser liegt der Durchschnittswert bei über 50 Quadratmetern Wohnfläche, im Königsbau - bedingt auch durch die Studentenwohnheime - bei rund 33 Quadratmetern. In den 1960er Jahren lag der Bundesdurchschnitt laut Statistischem Bundesamt noch bei rund 22 Quadratmetern Wohnfläche pro Person, seit Anfang der 90er steigerte er sich mit zunehmendem Wohlstand von durchschnittlich 37 auf nun 43 Quadratmeter Wohnfläche pro BürgerIn.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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