Inzwischen fordern auch Studenten die Ausrufung des Klimanotstands an der UNI
Globaler Klimastreik auch im Landkreis am Freitag

Klimastreik | Foto: Die Konstanzer Klimaaktivisten haben ihre Forderungen schon länger klar formuliert. swb-Bild: fff kn
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Konstanz. Am letzten Sonntag fand der erste Klimaaktionstag in Konstanz statt. Organisiert von einem Team aus WissenschaftlerInnen und AkteurInnen aus dem Gewerbe und der Zivilgesellschaft wurden Maßnahmen diskutiert, wie die Stadt in zehn Jahren klimapositiv werden kann. Um die darin formulierten Forderungen noch einmal zu unterstreichen, wird Konstanz am Freitag, 29. November, ab 11.30 Uhr, wieder einer der großen Schauplätze des globalen Klimastreiks im Vorfeld der Klimakonferenz von Madrid werden, kündigt Fridays for Future Konstanz an. Auch in Singen ist ein Protestmarsch auf 13.30 Uhr ab Karstadt und in Radolfzell auf 14 Uhr ab Milchwerk angekündigt.

Für den Aktionstag am Sonntag in Konstanz hatten die OrganisatorInnen in den letzten Monaten Maßnahmen ausgewertet und angefangen Pläne aufzustellen,wie der Weg zur Klimapositivität gelingen kann. Nun hat sich Fridays for Future Konstanz zu Wort gemeldet und ruft mit der Forderung nach einem Masterplan Klimaschutz zum weltweiten Klimastreik am 29. November auf. Die KlimaschützerInnen fordern einen Fahrplan, wie die Stadt Konstanz in 10 Jahren klimapositiv sein kann.

Der Konstanzer Fridays for Future Aktivist Manuel Oestringer dazu: “​Was das Team des Klimaaktionstages auf die Beine gestellt hat ist super und bietet uns erste Maßnahmen, wie wir loslegen können. Es kann aber nicht sein, dass sich BürgerInnen in ihrer Freizeit einen Plan überlegen müssen, wie die Stadt in 10 Jahren klimapositiv sein kann, während die Stadt sechs Monate nach dem Klimanotstand noch nicht einmal angefangen hat darüber nachzudenken, was jetzt passieren muss. Bei so einem komplexen und wichtigen Thema muss endlich ein gründlicher und grundlegender Fahrplan erarbeitet werden.”

Noemi Mundhaas von Fridays for Future Konstanz führt fort: “​Bis jetzt haben wir eine Summe aus Einzelmaßnahmen, die mal mehr, mal weniger konsequent umgesetzt werden. Wir doktern an einzelnen Symptomen der Klimakrise herum. Der große Masterplan wie wir die Krise in den Griff bekommen wollen, haben wir aber nicht. Und ohne den werden wir echt nicht weit kommen. Damit die Stadt endlich mal in die Gänge kommt, rufen wir alle Menschen dazu auf, mit uns am 29. November auf die Straße zu gehen und ein Zeichen für mehr Klimagerechtigkeit zu setzen.”

Die Klimaschutzbewegung fordert, dass die Stadt in zehn Jahren klimapositiv wird. Dies ist laut Fridays for Future Konstanz nötig um die 1,5 Grad Grenze einzuhalten. Jenseits dieser Grenze gerät laut vieler Experten, die Klimakrise außer Kontrolle. Damit die Stadt dieser Forderung nachkommt, werden die SchülerInnen am Freitag gemeinsam mit Städten auf der ganzen Welt auf die Straße gehen.

Die Demonstration startet um 11:30 Uhr im Herosé-Park. Etwa eine Stunde später soll mit viel Musik die Abschlusskundgebung im Stadtgarten stattfinden. Unterstützt werden die SchülerInnen dabei auch von Konstanzer Geschäften. So stellt Alnatura Brezeln, Obst und Gemüse für die Demonstranten zur Verfügung und sowohl das Cinestar als auch das Zebra Kino zeigten vor ihren Filmen einen Aufruf.

Passend zum Aufruf der Konstanzer Bewegung werden weltweit Aktionen für mehr Klimaschutz stattfinden. Alleine in Deutschland sind bereits in fast 500 Städten Aktionen angemeldett.

Am Montag nach der Demonstration soll in Madrid der nächste internationale Klimagipfel stattfinden. Dort müssen alle Länder ihre Klimaschutzziele nachbessern, um die wichtige 1,5 Grad Grenze einzuhalten. Denn die aktuellen Klimaschutzziele würden die Erde um 3-4 Grad aufheizen und riskieren damit, nach Meinung vieler Klimawissenschaflter, den Fortbestand der Zivilisation.

Klimanotstand auch für die UNI Konstanz gefordert

In Konstanz selbst weitet sich der Klimaprotest weiter aus: Mit deutlicher Mehrheit forderte die studentische Vollversammlung am Mittwoch, dass die Universität den Klimanotstand ausrufe. Darüber hinaus fordert die gesammelte Studierendenschaft, dass die Universität bis spätestens 2030 klimaneutral wird.

Auch das Studierendenwerk Seezeit wird von den Studierenden dazu aufgefordert, bis spätestens 2030 klimaneutral zu sein. Mit großer Mehrheit beschloss die Vollversammlung diese Forderungen anzunehmen und sich als Studierendenschaft offiziell hinter diese Forderungen zu stellen. Damit sind nun Universität und Studierendenwerk offiziell dazu aufgefordert diese Punkte umzusetzen.

Mit dem Klimanotstand soll die Universität dem Beispiel der Stadt Konstanz folgen. Thorben Kleeh, Mitbegründer der studentischen Hoschulgruppe Students for Future über die Forderungen: “Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird unsere Zivilsation in den nächsten Jahrzenten zusammenbrechen. Wollen wir eine lebenswerte Erde erhalten wollen, müssen wir jetzt unverzüglich den gesellschaftlichen Wandel einleiten. Gerade wir als Studierende müssen diese Transformation aktiv unterstützen und vorantreiben. Das ist unsere historische Aufgabe und Chance. Wir sind froh, dass sich die StudentInnen mit großer Mehrheit für diese Aufgabe ausgesprochen hat.”

Wie genau die Universität bis spätestens 2030 klimaneutral werden kann ist noch offen. Dazu fehltn ach Meinung der Students for Future die nötige Datengrundlage um die Pfade aufzuzeigen. “Wie auch die Stadt Konstanz ist die Univeristät ziemlich planlos wie man sich gegenüber der Klimakrise verhalten muss. Es fehlt der Masterplan, wie wir denn die überlebenswichtige 1,5 Grad Grenzee inhalten können.”, so Cyra Mehrer von den Students for Future.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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