Peter Schmenger von "Die Partei" zur Wahl_
"Seriösität und ein alter Waschlappen"
Gaienhofen. Zu den Kandidaten für den zweiten Wahlgang der Bürgermeisterwahl in Gaienhofen gehört seit der Sitzung des Wahlausschusses vom Mittwoch auch Peter Schmenger, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands von "Die Partei", die sich durchaus schwarze Satire auf die Fahnen geschrieben hat, nicht nur aus Spaß. Aus dieser Brille ist sein "Wahlprogramm" zu verstehen, das ja auch durchaus aktuelle Probleme aufgreift. Die Veröffentlichung folgt dem Gleichheitsgrundsatz für alle Kandidaten.
"Die aktuellen Geschehnisse überrennen sogar ein aktuelles Wahlprogramm, immer mehr kristallisiert sich heraus, dass die Gaienhofer in keinster Weise Veränderungen wünschen. Die Lokalpolitik ist bereits mit Clanseilschaften durchsetzt, hier hilft lediglich privatisieren", schreibt Schmenger in seiner Vorstellung. "Wie in bisherigen Wahlkampfdiskussionen zu vernehmen war, ist der viele Verkehr ein sehr großes Thema. Deswegen plädiere ich für die Abschaffung des Öhninger Transitverkehrs durch Gaienhofen. Mauern sollen Gaienhofen vom Öhninger Verkehr abschneiden. Dann wird es ruhiger. Die Öhninger können weiterhin übern Berg fahren. Oder sich einen Tunnel nach Moos graben. Die Öhninger zeigten sich kürzlich ebenfalls veränderungsresistent. Außerdem fordere ich, die Kreisverkehre in Gaienhofen abzuschaffen."
Und weiter: "Bildung ist kostenintensiv. Die kleinen Gören wollen alles und sind so undankbar. Da Kinder und Jugendliche in Gaienhofen sowieso keine Lobby haben, empfehle ich den Verkauf der Grund- und Hauptschulen an die Kirche und das Outsourcing der Bildung ebenso. Mit der Oberstufe hat es ja bereits funktioniert."
Die Überalterung der Gemeinde sei fortschrittlich, so Schmenger weiter mit seinen Ideen. Bald würden die meisten kein Auto mehr fahren dürfen, daher sollten man frühzeitig damit beginnen, neben den Radwegen noch Rollatorwege zu bauen. Dort könnten die Silberlocken ihre Ausdauer verbessern.
Mit einer restlosen Ausrottung der Stechmücken wolle er zudem den Säugetierschutz fördern. Zum Bevölkerungsschutz vor Chemtrails der Schweizer Fliegerstaffel sollten zudem an allen Ortseingängen und Ausgängen große Orgoniten aufgestellt werden, stellt Schmenger sich vor.
Die große Verwaltungsreform werde eine Eingemeindung von zuerst Moos und später Öhningen erfordern. Drei teuer bezahlte Kurfürsten seien zu viel für die Höri. Das bisschen Bevölkerung könne auch einer befehligen. Horn sollte zudem als Wappentier ein kulinarisches Schweinchen erhalten.
Wohnraum schaffen mit einfachen Mitteln stellt sich Schmenger so vor: Alle Zweitwohnsitze beschlagnahmen und zwangsenteignen. Mit einer Überführung in eine kommunale Wohnungsgenossenschaft könnten sich auch junge Menschen
wieder eine Wohnung in der Gemeinde leisten. In Gaienhofen wohnhafte Ärzte sollten seiner Meinung nach verpflichtet werden, im Ort auch eine Praxis anzubieten.
"Weiterhin steht auf meiner Agenda: Den Internet- und Mobilfunkausbau ein weiteres Jahr verschlafen", kontert Schmenger auf die seit langem geführten Diskussionen über "Weiße Flecken" auf der Höri.
"Ich kann nur an das Wahlvieh appellieren: Du hast eine schöne Stimme - gib sie mir" unterscheibt Schmenger seine Medienmitteilung ganz im Stil von "Die Partei".
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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