Gedenken
Musikalisches Friedensgebet mit dem Chor Höriluja
Gaienhofen. Am Vorabend des historisch bedeutsamen 9. November wurde an vielen Orten in Deutschland musiziert. Auch auf der Höri kamen über 100 Menschen zum musikalischen Friedensgebet mit dem Chor Höriluja zusammen.
Das Datum war bewusst gesetzt, am Vorabend des Gedenkens an die Zerstörung jüdischer Gebetshäuser, Friedhöfe, Geschäfte und Wohnungen durch die Nazis 1938. Und am Vorabend des Gedenkens an den Fall der Berliner Mauer 1989. Haltung zu zeigen gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung, und Zeichen zu setzen für Frieden, Toleranz, Hoffnung und Demokratie, das waren die Anliegen der deutschlandweiten Aktion kirchenmusikalischer Verbände. Unerwartet hatten die denkwürdigen Ereignisse an den vorausgegangenen Tagen in den USA und in Berlin der Chor-Aktion ein noch aktuelleres Gewicht gegeben.
„Wir machen bei dieser Chor-Aktion mit”, das sei für den Chor Höriluja schnell klar gewesen, so Chorleiter Uli Hart. Der Ort auf der Höri sei bewusst gewählt worden: In Wangen hatten Juden und Christen in guter Dorfgemeinschaft als Freunde miteinander gelebt, bis Hass und Gewalt das friedliche Zusammenleben zerstörten.
Über 100 Menschen versammelten sich in der Wangener Kirche zu einem bewegenden Gottesdienst, um gemeinsam zu beten und zu reflektieren. Begrüßt wurden sie von einer aus Kerzen gestalteten großen Friedenstaube. Mit Versen aus dem biblischen Psalm 34 gelang Eduard Ludigs eine ergreifende Einleitung. Er sang auf Hebräisch und auf Deutsch: „Meide das Böse und tue das Gute; such Frieden und jage ihm nach!“
Die musikalischen Beiträge des Chors Höriluja umfassten sowohl bekannte als auch neue Lieder, die Frieden und Hoffnung thematisierten. Gemeinsame Gesänge, treffende Texte und der stimmungsvoll beleuchtete Kirchenraum trugen zur ergreifenden Atmosphäre des Gedenkens bei und setzten ein Zeichen für Zusammenhalt in einer Zeit, die von Spannungen geprägt ist.
Quelle: Chor Höriluja
Autor:Presseinfo aus Singen |
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