Nachfolge von Hildtrut Schneider-Cimbal in ersten Wahlgang entschieden
Markus Weimer wird neuer Dekan im Kirchenbezirk Konstanz
Gaienhofen. Der Böhringer Pfarrer Markus Weimer wurde von der Bezirkssynode am Mittwochabend in Gaienhofen zum neuen Dekan des Evangelischen Kirchenbezirks Konstanz gewählt. Die Stichwahl wurde bereits im 1. Wahlgang entschieden nach der Vorstellung der beiden Kandidaten, die sich um das Amt beworben hatten. Markus Weimer bekam 32 Mandate in der geheimen Abstimmung. Auf den Karlsruher Kandiaten Dr. Marc Witzenbach entfielen 21 Stimmen. Eine Stimme war ungültig gewesen.
Der Bezirksvorsitzende vom Kirchenbezirk Uwe Ziegler eröffnete die Wahlveranstaltung im Albrecht Dürersaal der Schloss Schule mit: „Anfang und Ende“. Damit meinte er die Ära Schneider-Cimbal, die im September 2010 in ihr Amt eingeführt- und nach mehr als 40 Jahre Pfarrerin in den Ruhestand verabschiedet wurde. „Anfang “ bedeutet die Wahl ihres Nachfolgers. Danach sprach er die Verpflichtungsformel für zwei neue Synodalinnen. Die Zahl der Stimmberechtigten erhöhte sich damit auf 59 Mitglieder, 54 davon waren anwesend. Der Landesbischof Professor Dr. Jochen Cornelius-Buntschuh informierte zum Auswahlverfahren der Kandidaten. Er sagte: „Ein neuer Dekan soll mit Dynamik den Kirchenbezirk repräsentieren. Gleichzeitig ist er für die Organisation, das Management der Verwaltung, die Personalführung und für die Umsetzung der theologischen und geistlichen Führung im Kirchenbezirk verantwortlich“.
Markus Weimer, der zuletzt über die Church of England promoviert hat, verglich seine Kandidatur mit dem Bau eines Floßes, dass er im Rahmen einer Konfirmanden- Freizeit mit Jugendlichen in die Wege leitete. Er sagte: „Der Bau eines Floßes zeigt uns den künftigen Weg im Kirchenbezirk“ und erläuterte: „Genau wie beim Floßbau braucht es einen kreativen Planungsprozess. Die Kirche erlebt erhebliche Veränderungen. Als zweites braucht es eine tatkräftige Konstruktionsphase durch Teamarbeit“. Weimer will als Dekan ein vertrauensvolles Miteinander und Teamkultur in den Kirchengemeinden und sie ermutigen neue Wege zu gehen. Weimer bilanzierte: „Die evangelische Kirche muss mutig Flagge zeigen und das reformierte Profil stärken“.
Dr. Marc Witzenbacher stellte seine Kandidatur unter den Aspekt: „verwurzelt mit Weitblick“. Der Theologe leitet das Koordinierungsbüro zur Vollversammlung des ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe. Witzenbacher schilderte seine langjährige Erfahrung, unter anderem als Korrespondent beim hessischen Rundfunk und als Mitarbeiter der ARD. Im evangelischen Kirchenbezirk Konstanz will er die Ökumene wahrnehmen, mit Vernunft streben, mit Bedacht planen und entscheidend gestalten. Witzenbacher sagte: „Verwurzelung“ bedeutet die Landschaft, die Geschichte der Region und „Weitblick“ steht für die Weite des Sees über Grenzen hinweg, bis zu den Bergen, sowie für den Glauben im Kirchenbezirk“. Als Dekan wolle er verschiedenen Formen der Ökumene erneuern und sich mit unterschiedlichen Konfessionen austauschen. Mit „Verwurzelung“ sieht er die frohe Botschaft. Er will die ökumenische Stimme hörbar machen und diese zielgerecht gestalten.
Der Wahlabend begann mit einem Gottesdienst in der Melanchthonkirche der Schlossschule. In ihrer Predigt schilderte Prälatin Dagmar Zobel den gelebten Glauben in einer der Partnerkirchen in den USA. Sie referierte zum Stellenwert der Ökumene in der Region. sowie zur reformierten Bildung im Kirchenbezirk. Die Lesung las Schulpfarrer Arnold Glitsch-Himmelfeld. Der Organist und Leiter der Kantorei Siegfried Schmidgall stimmte am Flügel musikalisch auf die Neuwahl des Diakons ein.
- Achim Holzmann
Autor:Redaktion aus Singen |
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