Gesamtprobe am Seeheim mit Blick in Zukunft
Feuerwehr Gaienhofen startet in neue Zeit
Gaienhofen. Vor einem besonderen Hintergrund fand die diesjährige Hauptprobe der Feuerwehr Gaienhofen am Samstagnachmittag, 14. September, am "Seeheim" in Gaienhofen statt, wo es nach einem angenommenen Küchenbrand zehn Personen aus dem verrauchten Gebäude zu retten galt, mit Unterstützung der Drehleiter der Feuerwehr Radolfzell, die bei der Brandmeldung automatisch mitalarmiert wird.
Wie Bürgermeister Jürgen Maas nach der Probe in der Manöverkritik sagte, steht die Feuerwehr Gaienhofen doch vor einer entscheidenden Veränderung, was bereits in der Gemeinderatssitzung am Dienstag nach ausführlichen Vorberatungen und Abstimmungen entschieden wurde. Denn die beiden bisherigen Abteilungen Gaienhofen-Hemmenhofen und Horn-Gundholzen sollen nun zu Ausrückeinheiten umgewandelt werden unter einem gemeinsamen Dach. "Durch die Organisation in Abteilungen hat es viel Doppelstrukturen gegeben, die unnötig Zeit und Energie der ehrenamtlichen Kräfte gebunden haben", sagte Maas. Durch die neue Organisationsform könne man wesentlich effektiver arbeiten. Die Feuerwehr sei auf ihn in dieser Frage gleich nach seinem Amtsantritt zugekommen, deshalb sei der Konsens von Anfang an auch da gewesen, betonte Maas.
Die von Andreas Spehr als Einsatzleiter geleitete Hauptprobe konnte erst mit einer Viertelstunde Verspätung beginnen, da zu diesem Zeitpunkt die Rettungsleitstelle gerade mit realen Einsätzen überlastet gewesen war. Danach waren die 23 Einsatzkräfte der aktuell noch bestehenden Abteilungen Gaienhofen und Horn allerdings gleich stark gefordert. Sofort ging es unter Atemschutz in das nach einem Küchenbrand verrauchten Gebäude, um an die Personen zu kommen, die nicht mehr hinauskamen, beziehungsweise verletzt waren, wie zum Beispiel der Koch aus der Küche, der durch eine Puppe dargestellt wurde. Als Komparse musste freilich neben der Jugendfeuerwehr auch Bürgermeister Maas mit einspringen, der über die Radolfzeller Drehleiter als Liegendtransport in einer Bahre geborgen wurde. Erst danach wurde mit den Löscharbeiten von drei Seiten des "Seeheim Höri" begonnen, bei der die Feuerwehr besonnen und zielgerichtet vorging. Das Seeheim war schon mehrfach Übungsobjekt, auch weil der Einsatz hier als "Anspruchsvoll" durch die enge Bebauung gilt. Der Ablauf der Probe wurde von Tobias Rosen den ZuschauerInnen vermittelt.
Im Ernstfall wäre der Stress freilich um einiges größer: in dem Pflegeheim mit betreutem Wohnen gibt es rund 70 BewohnerInnen, zum Teil natürlich mit den entsprechenden Einschränkungen, sagte Geschäftsführerin Anette Schütze. Dazu kommen noch rund 30 präsente Mitarbeiter in der Einrichtung.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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