Amann-Brüder wollen Traditionslokal ausbauen
Das „Schlössli“ soll wiederbelebt werden
Gaienhofen. Fast alle Sitzplätze waren belegt im Bürgerhaus. Am Dienstagabend, 8. Oktober, stieß die Infoveranstaltung zum Entwicklungsvorhaben „Restaurant mit Seeterrasse und Hotel Schlössli“ am Horner Ufer auf großes Interesse.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bürgermeister Jürgen Maas. „Viele haben einen Glanz in den Augen, wenn sie darüber berichten, wie es früher am Schlössli war“, betonte Maas. Es sei einer der prominentesten Plätz am See, doch leider steht das Restaurant seit geraumer Zeit leer. Mit den Plänen der Brüder Martin und Sebastian Amann und des Gaienhofer Architekten Ingo Bucher-Beholz aber soll dem Ort nun neues Leben eingehaucht werden. Nachdem der Plan zum Bau von Luxus-Wohnungen im Gemeinderat abgelehnt worden sei, habe man nun einen neuen Vorschlag, der allerdings – so Jürgen Maas – noch ganz in den Kinderschuhen stecke. „Wir wollen Sie als Bürgerinnen und Bürger allerdings von Anfang an teilhaben lassen an diesem Vorhaben“, bekräftigte Maas.
Mit der Erstellung eines Bebauungsplans wurde die Firma FSP Stadtplanung aus Freiburg beauftragt. Deren Vertreter Christian Sammel erklärte den Anwesenden zunächst, was ein Bebauungsplan ist und wie das weitere Vorgehen aussehen könnte, falls die geplanten Vorhaben bei den Einwohnern auf Zustimmung stoßen.
Restaurant mit Hotel und Wellness
Martin Amann gab zu: „Wir hatten bereits viele schlaflose Nächte wegen diesem Projekt. Aber wir sind überzeugt, dass wir diesen Ort entwickeln können.“ Sein Bruder Sebastian erklärte, wie schön und lebendig es früher am Schlössli war. „Dort wollen wir wieder hin“, so Sebastian Amann. Aufgrund der guten Erfahrungen habe man sich entschieden, erneut mit dem Architekten Ingo Bucher-Beholz zusammenzuarbeiten.
Bucher-Beholz gab im Anschluss einen Überblick und die geplanten Änderungen: Der Wintergarten soll entfernt und durch eine größere Orangerie ersetzt werden. So würde das Gebäude wieder freistehen und man hätte zugleich mehr Platz. Ebenfalls soll der Anbau aus dem Jahr 1955 abgerissen werden. An dessen Stelle ist eine gläserne Halle geplant, die nicht nur als Lift genutzt, sondern auch das alte Gebäude mit einem Erweiterungsbau verbinden soll. Der Erweiterungsbau würde der Unterbringung von Gästen dienen, während das alte Gebäude als Restaurant und Wellness-Ort dient. Darüber hinaus soll der ganze Bau eine geschwungene Fassade bekommen und sich – wie Bucher-Beholz sagte – „mehr mit der Umgebung verbinden“. In den Untergeschossen sollen unter anderem Stellplätze entstehen.
Geteilte Reaktionen
Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger schienen noch skeptisch gegenüber dem Bauvorhaben. Sorgen bereitete ein zu hohes Verkehrsaufkommen und ein Mangel an Parkmöglichkeiten. Da das Schlössli in einer Sackgasse liege, so ein Bürger, könne leicht Chaos entstehen. Einer anderen Bürgerin erschien die Orangerie zu dominant. Auch sei die geschwungene Fassade nicht schön. „Eine Kröte muss man fressen“, entgegnete eine andere Bürgerin. Die Luxuswohnungen habe man schon nicht gewollt und nun halte man sich mit Kleinigkeiten auf. Irgendwann müsse es auch voran gehen.
So wird es sicher noch viele Diskussionen geben, bis der geplante Umbau vielleicht Wirklichkeit werden kann.
Autor:Patrik Silberling aus Singen |
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