Leuchtende Ringe als kreativer Umgang mit Abstandsgeboten
Adventskalender am Kirchturm
Gaienhofen. Der Kirchturm der Melanchthonkirche in Gaienhofen genießt seit der ersten Adventswoche eine seltene Prominenz: Lichterketten-Ringe schmücken das triste Betongrau und es werden jeden Tag mehr. Ein Adventskalender? Irgendwie schon, teilt die Schule mit.
Es war eine Idee beim Abendessen, die sich schnell zu einer wirkungsvollen und liebevollen Aktion entwickelte. Die Schüler der Schülervertretung (SV) möchten wie jedes Jahr die Adventszeit als Schulgemeinde erleben und sehen sich durch die strengen Vorgaben in ihrem sonstigen Tatendrang eingeschränkt: Lebkuchenhaus-Verbot, Weihnachts-Fußballturnier-verbot, Send-a-Clause-Verbot, Kuchenverkaufs-Verbot, Weihnachtsmarktverbot. Eine Form mit den diesjährigen Einschränkungen umzugehen ist Kreativität! Kurzerhand wurden 24 Hoolahoop-Reifen bestellt, grau angemalt, mit Lichterketten umwickelt, 24 Steckdosen im Kirchturm mussten bereitgestellt werden und jeden Tag steigt ein SV-Team auf den Turm und hängt weitere Lichterketten-Ringe auf. Jeder dieser Ringe ist einer Klasse/Klassenstufe gewidmet und wird durch einen adventlichen Spruch im SV-Schaukasten ergänzt. Die jeweilige Klasse wählt den Spruch aus und trägt damit zu einem Miteinander bei - aller Distanz trotzdend.
»Die Ringe stehen für die Klassen und überwinden damit die Distanz, zu der uns die Pandemie zwingt - wir sind eine Gemeinschaft, die sich nach und nach am Kirchturm abbildet«, erklärt SV-Sprecherin Emma Wolf. Und das Schöne an dieser Aktion: Sie macht nicht Halt an den Grenzen des Schulcampus, sie leuchtet ins Dorf, in die Welt hinein.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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