Überraschung trotz Vorerkundung / Alter muss noch erforscht werden
Skelette bei Schulhausbau in Hegne gefunden

Hegne Schulbau | Foto: Caroline Bleckmann und Tom Sauerländer vom Landesamt für Denkmalpflege beim Dokumentieren eines nahe des Klosters Hegne entdeckten Skelettes. swb-Bild: LRA Konstanz
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  • Foto: Caroline Bleckmann und Tom Sauerländer vom Landesamt für Denkmalpflege beim Dokumentieren eines nahe des Klosters Hegne entdeckten Skelettes. swb-Bild: LRA Konstanz
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Allensbach-Hegne. Bei den Aushubarbeiten zum Schulerwei­terungsbau des Marianums Hegne wurden bereits am 23. September drei menschliche Skelette am Kloster Hegne bei Allensbach entdeckt.Zum Schutz der Ausgrabung wurde diese nun erst bekannt gegeben.

Zusammen mit Mitarbeitern der Landesdenkmalpflege hat Kreis­archäologe Dr. Jürgen Hald die bisher noch undatierten Bestattungen in einer eintägigen Rettungsgrabung geborgen.

Auf erste archäologische Spuren war die Kreisarchäologie bereits im Juli 2020 bei einigen Probeschürfen im Baufeld des neuen Schulgebäudes nördlich des bestehenden Campus gestoßen. In einer Ecke der künftigen Baufläche entdeckten die Archäologen die Reste einer Siedlungsgrube. Sie enthielt nur einen möglicherweise aus der Jungsteinzeit stammenden Feuersteinabschlag und keine weiteren Funde, die eine genaue zeitliche Einordnung erlauben würden.

Beim Beginn der Bauarbeiten im September wurden daher die Erdarbeiten regelmäßig überwacht. Weitere Siedlungsreste kamen dabei aber nicht zutage. Überraschend war dann die Meldung, dass Knochenreste an ganz anderer Stelle der etwa 130 m langen Baufläche bei Baggerarbeiten zum Vorschein kamen.

Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald stellte an drei Stellen zum Teil beschädigte menschliche Skelette in etwa 60 bis 80 Zentimeter Tiefe fest. Zusammen mit Caroline Bleckmann und Tom Sauerländer vom Landesamt für Denkmalpflege sowie dem ehrenamtlichen Mitarbeiter Dr. Herman Schmid konnte Hald in einer nur eintägigen Rettungsgrabung die Gräber dokumentieren und bergen.

„Es handelt sich um die Gebeine von zwei erwachsenen Personen und eines Kindes, die etwa in Nordwest-Südost-Ausrichtung mit Schädel im Westen bestattet wurden“, so Jürgen Hald. „Beigaben waren keine vorhanden. Die einheitliche Orientierung und übliche Rückenlage der Verstorbenen sprechen für reguläre Bestattungen eines kleineren Gräberfelds, das bei den Bauarbeiten randlich erfasst wurde“.

Das genaue Alter lässt sich ohne naturwissenschaftliche Datierungen jedoch nicht genauer einschätzen. So muss derzeit offenbleiben, ob es sich bei den Gräbern um Bestattungen aus der Zeit des Schlosses Hegne, des älteren mittelalterlichen Dorfes oder aus prähistorischen Zeiten handelt. Durch die rasche Fundbergung seien für die Bauarbeiten keine Verzögerungen entstanden, wurde bedeuert.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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