Stadtkapelle und JBO in der Meinratskirche
Weihnachtliche Klänge für eine sauberere Stadt
Radolfzell. Am zweiten Adventssonntag, 8. Dezember hatten das das Jugendblasorchester der Musikschule und die Stadtkapelle Radolfzell unter Leitung von Kuno Rauch dazu eingeladen, die vorweihnachtliche Zeit auch musikalisch zu begehen. Und es war ein Anlass, auch für ein saubereres Radolfzell zu werben. Denn am Ausgang des Konzerts waren die "Stadtverschönerer" in ihren orangen Westen und Mützen postiert, denn ihnen waren die Spenden dieses Abends gewidmet.
Bei dem traditonellen Konzert präsenterten die beiden Orchester anspruchsvolle sinfonische Werke und füllten die Meinradskirche sowohl mit festlichen, als auch mit sakralen, zum Nachdenken anregenden Klängen.
Das Jugendblasorchester eröffnete das Konzert fröhlich und energiegeladen mit der Seagate Ouverture von James Swearingen. Diesem abwechslungsreichen Autakt folgte das Stück The Saint and the City von Jacob de Haan. Der berühmte niederländische
Komponist verarbeitet darin eine Volkssage, in der die Stadt Zwolle durch Erzengel Michael von einem Drachen befreit wird. Zentrales musikalisches Thema bildet dabei die Hymne Laudate Dominum, was den religiösen Bezug des Werkes unterstreicht.
Mit Jesus Christ Superstar aus der Feder Andrew Lloyd Webbers im Arrangement von Willy Hautvast präsenterte das JBO einen absoluten Klassiker. Die Rockoper behandelt auf unkonventonelle Weise des letzten sieben Tage im Leben des christlichen Erlösers und fügt sich thematisch und musikalisch in den Rahmen des Konzertes ein. Die jungen Musiker schlossen ihren Autritt mit Kum ba yah, bearbeitet von James L. Hosay. Das Spiritual kreolisch-afroamerikanischen Ursprungs erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Das rhythmisch-leichte Arrangement Hosays wird diesem einfachen und vertrauensvollen Ruf nach Gottes Hilfe in besonderer Weise gerecht.
Danach begann die Stadtkapelle ihren Auftritt mit dem komplexen Gloriosa von Yashuide Ito. Das Stück behandelt das Schicksal und Leiden der Christen im Japan des 16. und 17. Jahrhunderts und verbindet gregorianische Gesänge mit japanischen musikalischen Elementen. Die drei Teile Orato, Cantus und Dies Festus – Gebet, Gesang und Festtag – stellten in ihrer modernen Adapton sakraler Musik sehr hohe Ansprüche an die Musiker und boten der Zuhörerschaft ein höchst intensives Klangerlebnis - von getragenen, meditaƟven Passagen bis hin zum triumphalen Choral am Ende.
Die Suite from Hymn of the Highlands von Philip Sparke knüpfte in seiner Vielseitgkeit und seiner akustschen Fülle daran an. Das Werk zeichnet musikalische Bilder des schottischen Hochlandes in seinen verschiedenen Facetten. Auch ohne religiösen Bezug schließt das Stück mit seinen stimmungsvollen Dudelsackmelodien und seinem rasanten Finale atmosphärisch und solistsch passend den Konzertabend.
Und klar; für die intensiv geforderte Zugabe mit weihnachtlichen Klängen kamen dann noch einmal alls MusikerInnen zum Altar, ein wahrhaft Imposantes Bild für die Musikstadt Radolfzell.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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