12. bundesweite Kurzfilmtage auch in Engen

Kürzester Tag mit kurzen Filmen "in der Schwebe"

Engen. Der kürzeste Tag des Jahres, der 21. Dezember, steht auch in diesem Jahr wieder im Zeichen des Kurzfilms. So werden dem Publikum an diesem Tag unter dem Motto "In der Schwebe" bundesweit bei über 460 Events sowohl nationale als auch internationale Leckerbissen dieser Filmart geboten.

So auch neben Singen und Konstanz auch in Engen, wo die Ateliergemeinschaft von Manfred Müller-Harter im Schützenturm unter der Schirmherrschaft der Stadt 26 Filme aus aller Herrenländer zeigen wird. "Früher gab es noch Zeiten, als Kurzfilme noch vor den Hauptfilmen liefen. Dies ist mittlerweile leider größtenteils weggebrochen", erzählt Müller-Harter. Dabei verdiene gerade ein Nischenprogramm wie dieses mehr Öffentlichkeit und ebenfalls die große Leinwand.

Genres ohne Grenzen

Die Filme werden im Schützenturm in insgesamt drei Blöcken in deutscher Sprache sowie bei internationalen Werken im Originalton mit Untertiteln gezeigt. Aufgeteilt sind diese in drei Blöcke: "Familie, Freizeit und viel Mut" (Filme in leichter Sprache für Menschen mit eingeschränktem Sprachverständnis), "Balanceakt. Alles im Lot?" (Filme von der renommierten Filmhochschule Ludwigsburg) sowie "Kurz und Gut" (Geheimtipps und Publikumslieblinge aus den vergangenen zwölf Jahren). "Hierbei sind den Genres keine Grenzen gesetzt", wie Müller-Harter verriet. Vor allem der erste Block sei für ihn ein ganz wichtiger, so werden heutzutage immer mehr, auch hochdekorierte Filmemacher damit beauftragt, Filme in leichter Sprache zu drehen. Gezeigt werden die Filme von 19 bis 23 Uhr, gerne gebe es laut Müller-Harter "auf Wunsch auch Nachschlag" für alle, die länger bleiben wollen. Insgesamt rechne er an diesem Abend, an dem alle Beitrage digital auf die große Leinwand des Filmclubs im Schützenturm projiziert werden, mit bis zu achtzig Besucherinnen und Besuchern. Der Eintritt hierzu ist frei, ein Unkostenbeitrag und ein kleiner Heizkostenzuschuss sind sehr willkommen.

Gute Übung für junge Filmemacher

Auch Bürgermeister Frank Harsch weiß diese Art von Film sowie die Arbeit dahinter sehr zu schätzen: "Solche Filme sind gerade für die Filmemacher selbst immer eine große Herausforderung, da die ganze Thematik darin kurz und prägnant auf den Punkt gebracht werden muss." Er finde es zudem bemerkenswert, dass es seit vielen Jahren sogar beim wichtigsten Filmpreis der Welt, den Oscars, solche Filme ausgezeichnet werden. Als Beispiel hierfür nannte Müller-Harter den prämierten Kurzfilm "Schwarzfahrer" des Singener Regisseurs Pepe Danquart, der schon viele Jahre am Kurzfilmtag gezeigt wurde.
"Darüber hinaus gibt es viele Filmemacher aus Ländern, wo man wenig bis gar keine Unterstützung hat und Kurzfilme teilweise auch in hoher Qualität mit Smartphones dreht", betont Manfred Müller Harter, der alle Filme des diesjährigen Programms in Engen vorab schon gesichtet hat. Wie hierbei in Ländern wie dem Iran dabei von engagierten Regisseuren die Wirklichkeit dargestellt werde, beeindrucke ihn sehr. Kurzfilme seien für ihn deshalb auch etwas Besonderes, da es eine sehr große Bandbreite mit sich bringe. "Gerade für junge Filmemacher ist eine gute Übung, um sich in diesem Metier zu beweisen."

Die Liebe zum Kino

Einen Lieblingsfilm hat Müller-Harter ebenfalls parat, so ist er sehr begeistert von ""Ich bin dran" ("Bende Sira" im Original) über türkische Kinder, die beim Fußballspielen eines nach dem anderen ins Kino geht, um ihnen dann über den gezeigen Film zu berichten. "Dieser Film zeigt für mich auf wunderschöne und berührende Art und Weise die Liebe zum Kino."