Empfang zum »Karrieretag« am Stockacher Berufsschulzentrum
Das Einmaleins der Karriere
Stockach. Dieser Empfang war anders. Auf eine angenehme Art anders. Keine langen Reden. Keine langen Begrüßungen. Kein endloses Stehen. Stattdessen frische Interviews von frischen Nachwuchs-Reportern Beim »Karrieretag«, der etwas anderen Lehrstellenbörse am Stockacher Berufsschulzentrum (BSZ), hatten sich die Organisatoren etwas Neues einfallen lassen. Das Schulradio »Radio Active« unter der Regie von Redakteurin Christine Angele befragte ausgewählte Gäste nach ihrer Karriere. Dabei musste sich Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz von einem der jungen Nachwuchsreporter die Ansage gefallen lassen: »Sie sind ja seit Ewigkeiten im Amt.« Der Verwaltungschef nahm es mit Gelassenheit und Humor und zollte dem BSZ seinen Respekt: »Diese Schule hat eine besondere Qualität.«
Überhaupt plauderten die von »Radio Active« Interviewten gern aus dem Nähkästchen. Es machte ihnen sichtlich Spaß, den jungen Leute von ihrem persönlichen Werdegang zu erzählen. Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender nutzte die Gelegenheit selbstverständlich, um in freundlicher Heiterkeit eine Lanze für seine ihm so wichtige Mission zu brechen - die Werbung für eine Ausbildung im Handwerk. Die Hauptschule sei keine Einbahnstraße: »Ich selbst bin ein Hauptschüler«. Mit einer Ausbildung im Handwerk könne man Karriere machen: Sogar aus einem »Kerle wie mir« sei etwas geworden, erklärte er in sympathischer Nonchalance.
Auch Axel Goßner, Sozialdezernent des Landkreises und Stellvertreter von Landrat Frank Hämmerle, erzählte von seinem Werdegang: Nach dem Wirtschaftsgymnasium folgte eine Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst. Danach seien ihm viele Türen offen gestanden. Und er reihte sich gerne in die Phalanx der Lobenden ein: Die Jobmessen aus früheren Tagen könnten mit dem »Karrieretag« nicht verglichen werden. Die Schüler würden gerne kommen. Denn sie wüssten, dass hier ein gutes Angebot auf sie warte.
Siegfried Endres von Handel, Handwerk und Gewerbe Stockach (HHG) ging auf Nachfrage von »Radio Active« zurück in die Anfangszeiten des »Karrieretags«. Vor 26 Jahren sei die Veranstaltung im Bürgerhaus »Adler Post« in der Hauptstraße in Stockach gestartet: »Das war das erste Speed-Dating überhaupt.« Der »Karrieretag«, früher noch »Berufsorientierungstag« genannt, habe sich bewährt, denn die Firmen wüssten, dass sie hier wertvolle Mitarbeiter finden könnten. Und die Unternehmer könnten Kontakte knüpfen.
Pro Handwerk ist qua Amt, aber auch aus Überzeugung Gotthard Reiner eingestellt, der Präsident der Handwerkskammer Konstanz: Eine derartige Ausbildung biete viele Chancen, sei ein Fundament, auf dem man aufbauen könne, berge sehr viele Möglichkeiten zur Weiterbildung in sich. Auch habe sich hier sehr viel geändert: Ein Kfz-Mechaniker sei längst kein »Schrauber« mehr: »Das Handwerk bietet alle Möglichkeiten, Karriere zu machen.« Und das gilt auch für den »Karrieretag«, der 1000 Wege in die von vielen angestrebte Karriere offenlegte.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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